Amazon Statistiken 2025 – Zahlen, Daten und Fakten im Überblick

Amazon ist im Jahr 2025 der Gigant im E-Commerce – sowohl global als auch in Deutschland. Der Online-Riese, gegründet 1994 von Jeff Bezos, hat sich vom Buchhändler zu einem digitalen Alleskönner entwickelt. Heute dominiert Amazon nicht nur den Online-Handel, sondern mischt auch in Bereichen wie digitaler Werbung und Cloud-Services ganz vorne mit. Dieser Beitrag liefert aktuelle Amazon Statistiken 2025 für Amazon DeutschlandAmazon Advertising und Amazon Web Services (AWS). Dabei legen wir den Fokus auf die wichtigsten Kennzahlen, Marktentwicklungen und Trends. Kurze Absätze, übersichtliche Tabellen und Infoboxen mit Quellen machen die Fakten leicht verdaulich – perfekt für PR-Verantwortliche und E-Commerce-Händler, die verlässliche Zahlen mit Quellen suchen.

Amazon 2024/25 im Schnellüberblick: Die wichtigsten Kennzahlen

Bevor wir in die Details gehen, hier die zentralen Amazon-Zahlen, die man 2025 kennen sollte:

  • Weltweiter Umsatz: Amazon erzielte 2024 einen Nettoumsatz von 638,0 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 11 % gegenüber 2023. Das entspricht über 1,57 Mrd. Dollar Umsatz pro Tag. Der Nettogewinn lag bei 59,2 Mrd. Dollar, fast doppelt so hoch wie im Vorjahr. Amazon beschäftigt weltweit rund 1,56 Millionen Mitarbeiter (2024) und ist damit einer der größten Arbeitgeber der Welt.

  • Amazon Deutschland Umsatz: Der Amazon-Umsatz in Deutschland belief sich 2024 auf 40,9 Mrd. US-Dollar (ca. 39,4 Mrd. €). Das ist ein Wachstum von 8,7 % im Vergleich zu 2023 (37,6 Mrd. $) und der bisher höchste Wert. Deutschland bleibt damit Amazons zweitgrößter Ländermarkt nach den USA und trägt 6,4 % zum weltweiten Amazon-Umsatz bei.

  • Marktanteil im E-Commerce: In den USA hält Amazon rund 40 % des gesamten Online-Handels (2024). In Deutschland ist Amazons Stellung noch dominanter: Etwa 60 % des deutschen E-Commerce-Umsatzes entfallen auf Amazon (Eigenhandel ca. 17 % + Amazon Marketplace ca. 43 %). Mit anderen Worten: Sechs von zehn Euro, die online in Deutschland ausgegeben werden, laufen über Amazon.

  • Amazon Prime Nutzer: Weltweit zählt Amazon Prime über 220 Millionen zahlende Mitglieder (Stand 2025). Allein in den USA haben rund 180 Mio. Menschen ein Prime-Abo – das sind beeindruckende 82 % aller US-Haushalte. Amazon Deutschland ist der größte Prime-Markt in Europa mit etwa 17 Millionen Prime-Kunden (Stand 2024). Prime ist ein wichtiger Treiber für Kundenbindung: Über 93 % der US-Prime-Kunden verlängern ihre Mitgliedschaft jährlich – ähnlich hohe Loyalitätsraten dürften auch in Deutschland gelten.

  • Amazon Advertising (Werbegeschäft): Amazons Werbesparte wuchs rasant und erzielte 2024 Werbeumsätze von 56,2 Mrd. US-Dollar – das sind ~8,8 % des Gesamtumsatzes. Im Jahr 2023 lag der Werbeumsatz noch bei 46,9 Mrd. $, was einem Jahreswachstum von ~20 % entspricht. Amazon ist inzwischen der Drittgrößte im digitalen Werbemarkt weltweit (hinter Google und Facebook). In den USA hält Amazon etwa 14 % der digitalen Werbeausgaben. Die Rendite für Werbetreibende ist hoch: Der durchschnittliche Return on Ad Spend (RoAS) für Amazon Sponsored Products lag 2023 bei 3,56 $ Umsatz pro 1 $ Werbeausgabe. (Mehr Details zu Amazon Advertising folgen unten.)

  • Amazon Web Services (AWS): Amazons Cloud-Sparte AWS steigerte 2024 den Umsatz auf 107,6 Mrd. US-Dollar (+18,5 % YoY). Damit erwirtschaftet AWS knapp 17 % des Amazon-Gesamtumsatzes – und ist mit Abstand der profitabelste Unternehmensbereich. 58 % des operativen Gewinns von Amazon entfielen 2024 auf AWS. AWS bleibt Marktführer im Cloud-Infrastruktur-Markt mit rund 30 % weltweitem Marktanteil (Q4 2024). Konkurrenz wie Microsoft Azure (~22 %) und Google Cloud (~12 %) holen jedoch auf. (Mehr zu AWS-Trends und Wettbewerb im AWS-Kapitel.)

Die obigen Kennzahlen zeigen: Amazon setzt auch 2024/25 neue Maßstäbe. Doch schauen wir nun genauer auf die drei Schwerpunktbereiche – Amazon Deutschland, Amazon Advertising und AWS – um die Entwicklungen und Hintergründe besser zu verstehen.

1. Amazon Deutschland: Umsatz, Nutzerzahlen und Marktanteil

Amazon.de ist seit Jahren der dominante Player im deutschen E-Commerce. Kein anderer Händler – online wie offline – erreicht vergleichbare Umsätze oder Marktanteile. Hier die wichtigsten Fakten und Statistiken zu Amazon Deutschland 2024/2025:

Umsatz und Marktentwicklung von Amazon Deutschland

Amazon Deutschland verzeichnet solide Wachstumsraten und hält seine Spitzenposition im Markt:

  • Rekordumsatz 2024: Wie erwähnt, erwirtschaftete Amazon in Deutschland im Jahr 2024 einen Umsatz von 40,9 Mrd. US$ (≈39,4 Mrd. €) – das sind +8,7 % gegenüber 2023. Zum Vergleich: 2021 und 2023 lagen die Deutschland-Umsätze bei ~37 Mrd. $, 2022 etwas niedriger bei ~33,6 Mrd. $. Der Rückgang 2022 folgte auf den Pandemie-Boom 2020/21, doch inzwischen liegt der Deutschland-Umsatz auf Allzeithoch.

  • Größter EU-Markt: Deutschland ist für Amazon der wichtigste Auslandsmarkt. 6,4 % des weltweiten Amazon-Umsatzes 2024 wurden hier erzielt – mehr als in jedem anderen Land außer den USA. Damit bleibt Deutschland Amazons Nr. 2 Markt vor Großbritannien (5,9 % Anteil, $37,9 Mrd.) und Japan (4,3 %, $27,4 Mrd.). Amazons Erfolg hierzulande trägt erheblich zum internationalen Segment bei, das 2024 insgesamt 142,9 Mrd. $ Umsatz erreichte (+8,9 %).

  • Marktanteil im Online-Handel: Die Dominanz von Amazon.de ist beeindruckend – und weiter gewachsen. Rund 60 % des E-Commerce-Umsatzes in Deutschland entfallen auf Amazon. Schon 2019 waren es ca. 64 %, und trotz neuer Konkurrenz behauptet Amazon diesen Marktanteil von über der Hälfte des gesamten Onlinehandels. Zum Vergleich: Der nächstgrößte Online-Händler (Otto.de) kam in früheren Jahren gerade mal auf ~10 % des Amazon-Umsatzes. Amazons Eigenhandel macht etwa 17 % des deutschen Online-Umsatzes aus, der Amazon Marketplace (Umsatz der Marketplace-Händler) sogar 43 %. Für Händler bedeutet das: Wer im deutschen E-Commerce ein großes Stück vom Kuchen will, kommt an Amazon kaum vorbei.

  • Gross Merchandise Volume (GMV): Zählt man den gesamten über Amazon.de abgewickelten Handelsumsatz (Eigen- und Marketplace-Verkäufe) zusammen, ergibt sich eine gewaltige Zahl. Schätzungen zufolge betrug Amazons GMV in Deutschland 2024 etwa 52,8 Mrd. €. Davon entfallen ~21,1 Mrd. € auf Amazons eigenen Retail-Umsatz und ~31,7 Mrd. € auf Marktplatz-Verkäufe Dritter. Der Marktplatz-Anteil am Verkaufsvolumen liegt damit bei rund 60 %. Dieses GMV entspricht ungefähr 60 % Anteil am gesamten deutschen Online-Einzelhandelsvolumen – was die enorme Marktmacht von Amazon in Deutschland bestätigt (auch wenn es sich um eine Schätzung handelt).

  • Beliebte Kategorien: Amazon verkauft in Deutschland Produkte in nahezu allen Sparten. Besonders stark sind Elektronik & Computer (ca. 35 % des Amazon.de-Umsatzes 2018), Haushalt & Garten (~19 %), Spielzeug/Freizeit (~16 %). Selbst Lebensmittel haben inzwischen ~1 % Anteil am Amazon-Umsatz erreicht – in absoluten Zahlen ~25 Mio. €, Tendenz steigend. Diese Verteilung zeigt, dass Amazon in Kernkategorien des Einzelhandels eine dominierende Rolle spielt.

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Nutzerzahlen, Kundenverhalten und Prime in Deutschland

Auch bei der Nutzerbasis setzt Amazon Maßstäbe. Nahezu jeder Internetnutzer in Deutschland kennt oder nutzt Amazon:

  • Aktive Kundschaft: In Deutschland haben etwa 46 Millionen Menschen einen Amazon-Account. Das entspricht mehr als der Hälfte der Bevölkerung. Rund 45 % der Deutschen haben im letzten Jahr wenigstens einmal bei Amazon bestellt. Diese hohe Penetration zeigt, wie sehr Amazon im Alltag der Verbraucher verankert ist.

  • Prime-Mitglieder: Amazon Prime ist auch hierzulande ein starker Treiber. Laut aktuellen Angaben gibt es in Deutschland ca. 17 Millionen Prime-Mitglieder (Stand 2024). Damit nutzt rund jeder fünfte Bundesbürger die Vorteile von Prime (gratis Premiumversand, Prime Video, etc.). Zum Vergleich: 2019 lag die Zahl ähnlich bei ~17 Mio., was bedeutet, dass Prime in Deutschland bereits ein gereiftes Plateau erreicht hat. Dennoch dürfte mit weiterem Mitgliederwachstum zu rechnen sein, zumal Amazon das Prime-Leistungsportfolio ständig ausbaut. Global wächst Prime jedenfalls stark (2021→2025: von 200 Mio. auf 220+ Mio. Mitglieder).

  • Kaufverhalten: Prime-Kunden sind besonders kaufkräftig. Ein Prime-Mitglied gibt weltweit durchschnittlich ~1.400 $ pro Jahr auf Amazon aus, während Nicht-Prime-Kunden ~600 $ ausgeben. Diese Tendenz dürfte in Deutschland ähnlich sein: Prime bindet die Kunden stärker an Amazon, sodass sie häufiger und mehr bestellen. Beeindruckend: 91 % der Prime-Kunden gaben an, ihre Mitgliedschaft im Folgejahr verlängern zu wollen – ein Hinweis darauf, wie unverzichtbar der Dienst für viele geworden ist.

  • Traffic & Suche: Amazon ist die Produktsuchmaschine Nr. 1. Laut Studien starten rund 51 % der Online-Käufer in den USA ihre Produktsuche direkt auf Amazon. In Deutschland dürfte der Wert vergleichbar hoch sein. Die Website-Aufrufe untermauern dies: Amazon.de verzeichnete im August 2024 etwa 558 Millionen Visits und gehört damit nach Google und YouTube zu den Top-3 meistbesuchten Websites in Deutschland. Weltweit kommt Amazon.com auf über 3 Milliarden Aufrufe pro Monat. Mehr als die Hälfte des Traffics stammt von mobilen Geräten. Die enorme Reichweite macht Amazon.de auch für Marken zu einer unverzichtbaren Plattform, um Kunden zu erreichen.

  • Logistik und Pakete: Amazons Logistikleistung in Deutschland ist gewaltig. 849 Millionen Pakete wurden 2023 von Amazon an deutsche Kunden versendet. Das bedeutet statistisch, dass jede Person in Deutschland im Schnitt etwa 10 Pakete pro Jahr von Amazon erhält. Damit ist Amazon der mit Abstand größte Versender im B2C-Paketmarkt. Insgesamt gingen laut Bundesverband E-Commerce und Versandhandel in einer aktuellen Befragung über 1,9 Milliarden Pakete pro Jahr an deutsche Privatkunden (via DHL, Hermes, Amazon Logistics etc.), wovon Amazon selbst rund 28 % Marktanteil hält. Diese Zahlen verdeutlichen Amazons dominierende Stellung auch in der Zustellung.

Logistiknetz und Beschäftigte in Deutschland

Hinter dem Erfolg von Amazon.de stehen auch erhebliche Investitionen in Infrastruktur und Personal:

  • Logistikzentren: Amazon betreibt in Deutschland aktuell 23 Logistikzentren an 20 Standorten (Stand Ende 2024). Allein 2024 wurden drei neue Großzentren eröffnet (Erfurt, Horn-Bad Meinberg, Dummerstorf), um die steigende Nachfrage zu bewältigen. Darüber hinaus unterhält Amazon ein Netz aus Sortierzentren, Verteilzentren und Zustellbasen im ganzen Land. Dieses dichte Netzwerk ermöglicht Prime-Lieferungen innerhalb von 1-2 Tagen (teils am selben Tag in Metropolen). Amazon investiert kontinuierlich in den Ausbau und die Modernisierung seiner deutschen Logistik – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil gegenüber kleineren Händlern.

  • Amazon Logistics: Neben den etablierten Paketdiensten setzt Amazon verstärkt auf den eigenen Lieferdienst Amazon Logistics. Schon heute werden viele Prime-Pakete direkt über Amazon-Zusteller zugestellt. Dadurch kontrolliert Amazon den “letzten Meter” zum Kunden besser und reduziert Abhängigkeiten von DHL & Co. Der Marktanteil von Amazon an allen privaten Paketzustellungen (28 %) zeigt, wie erfolgreich dieser Vorstoß ist. In den kommenden Jahren ist zu erwarten, dass Amazon Logistics weiter wächst – inklusive innovativer Ansätze wie Same-Day-Belieferung, Packstationen und ggf. Drohnenlieferung (Prime Air).

  • Mitarbeiterzahl: Amazon ist ein wichtiger Arbeitgeber in Deutschland. Über 36.000 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt Amazon hierzulande (viele davon in Lagerhaltung und Versand). Mittlerweile dürfte die Mitarbeiterzahl sogar bei über 40.000 liegen (Amazon schuf allein 2024 mehr als 4.000 neue Jobs in Deutschland). Die offiziellen Angaben Anfang 2025 nennen „mehr als 36.000“ Beschäftigte, was die Größenordnung bestätigt. Amazon Deutschland wurde mehrfach als attraktiver Arbeitgeber ausgezeichnet (u.a. Top Employer 2024), investiert in Weiterbildung und bietet Einstiegsgehälter ab 15 € pro Stunde in der Logistik. Trotz gelegentlicher Kritik an Arbeitsbedingungen gilt Amazon als wichtiger Job-Motor – insbesondere in strukturschwächeren Regionen, wo die Logistikzentren Tausende Arbeitsplätze schaffen.

  • Lokale Investitionen: Amazon betont sein Engagement in den Regionen. Neben Löhnen über Mindestniveau bietet Amazon Zusatzleistungen (z.B. Boni bei Geburt eines Kindes) und unterstützt lokale Projekte. Die Wertschöpfung durch Amazon umfasst zudem tausende mittelständische Händler, die über den Marketplace ihre Produkte verkaufen. Fazit: Amazons Präsenz in Deutschland ist nicht nur im Handel, sondern auch als Arbeitgeber und Investor von großer Bedeutung.

2. Amazon Advertising: Werbeumsätze, ROAS und Trends 2025

Neben dem Handelsgeschäft hat sich Amazons Advertising-Sparte zu einem Milliardenmarkt entwickelt. Für Marken und Verkäufer, die sich auf Amazon sichtbar machen wollen, ist Werbung inzwischen essentiell. Schauen wir uns an, wie Amazon Advertising 2024/2025 dasteht – global und in Deutschland – und welche Trends im digitalen Werbemarkt wichtig sind.

Globale Werbeumsätze und Wachstum

Amazons Werbegeschäft („Advertising Services“) boomt weiter, auch wenn sich das Wachstum nach den extremen Pandemie-Jahren etwas normalisiert:

  • Werbeumsatz 2024: Amazon erzielte im Jahr 2024 weltweit rund 56,2 Mrd. US-Dollar mit Werbung. Das entspricht einem Zuwachs von ca. 20 %gegenüber 2023. Zur Einordnung: 2021–2022 lag das Wachstum noch bei +20 %, davor (2019–2020) sogar bei +147 % – angetrieben durch den E-Commerce-Boom in COVID-Zeiten. Mittlerweile hat sich das Wachstum auf immer noch starke ~18–20 % jährlich eingependelt. So stiegen Amazons Werbeerlöse im Q1 2025 um 18 % (auf $13,9 Mrd.) gegenüber Q1 2024. Damit wächst Advertising derzeit schneller als das Kerngeschäft E-Commerce (Q1 2025: +9 % Gesamtumsatz).

  • Bedeutung für Amazon: Amazons Ad-Sparte macht inzwischen 8–9 % vom Gesamtumsatz aus. Interessanter noch: In den USA hält Amazon bereits rund 14 % der gesamten digitalen Werbeausgaben. Damit hat Amazon im Werbemarkt eine fest etablierte dritte Position hinter den Platzhirschen Google (Suchmaschinenwerbung, YouTube) und Facebook/Meta (Social Media Ads). Amazons Aufstieg im Werbegeschäft bedeutet, dass immer mehr Anzeigen-Budgets vom klassischen Online-Marketing (Google Ads, Facebook Ads) hin zu Amazon fließen – vor allem bei Marken aus dem Konsumgüter- und Handelssektor.

  • Werbeformate: Der Großteil von Amazons Werbeumsatz stammt aus Sponsored Adsauf der Plattform selbst – also Sponsored Products, Sponsored Brands und Sponsored Display Anzeigen, die Kunden beim Suchen und Stöbern auf Amazon sehen. Diese Anzeigenarten sind für Seller unverzichtbar geworden, um die Sichtbarkeit ihrer Produkte zu erhöhen. Daneben vermarktet Amazon aber auch Werbeplätze auf Amazon DSP, auf Twitch, Freevee (dem kostenlosen Streamingdienst mit Werbung) und zunehmend sogar auf Prime Video (hier sollen ab 2024 Werbespots für Nicht-Premium-Abos eingeführt werden). Amazons Werbe-Ökosystem wird also breiter, was weiteres Wachstumspotenzial bietet.

  • ROI und Effizienz: Werbetreibende schätzen Amazon-Werbung insbesondere wegen der hohen Kaufabsicht der Nutzer. Der durchschnittliche RoAS (Return on Ad Spend)über alle Kategorien lag 2023 bei 3,5–4 US-Dollar pro $1 Werbeausgabe. Das heißt, jeder investierte Werbe-Dollar generierte im Schnitt über $3,50 Umsatz. Natürlich variiert dieser Wert je nach Produktkategorie erheblich: Anzeigen in „Musikinstrumente“ erzielten z.B. einen außergewöhnlich hohen RoAS von $9,40(2022), während Kategorien wie Haustierbedarf ($2,18) oder Lebensmittel ($2,64) deutlich niedrigere Durchschnittswerte hatten. Diese Unterschiede zeigen, dass in bestimmten Nischen die Werbeausgaben extrem rentabel sein können – in anderen hingegen eine feinere Strategie nötig ist, um ausreichenden Return zu erzielen.

  • Wachstumstreiber: Warum wächst Amazons Werbegeschäft so stark? Ein Grund ist der Trend zum Retail Media – also Werbung direkt am digitalen „Point of Sale“. Immer mehr Marken verlagern Budgets dahin, wo die Kaufentscheidung fällt: auf Plattformen wie Amazon. Zudem bringt Amazon laufend neue Werbeprodukte heraus (z.B. Video Ads in Suchergebnissen, interaktive Ads auf Alexa/Fire TV, etc.) und verbessert seine Werbetechnologie (bessere Targeting-Optionen, Auswertung von Kaufdaten). Auch KI-Tools spielen eine Rolle: Amazon nutzt Machine Learning, um Anzeigenrelevanz zu verbessern, und bietet Werbekunden automatisierte Kampagnenoptimierung an. All das treibt die Attraktivität der Plattform für Werber und damit die Umsätze.

Amazon Advertising in Deutschland: Markt und Besonderheiten

Wie sieht das Werbegeschäft auf Amazon.de aus? Einige Fakten zu Deutschland:

  • Werbeumsatz-Anteil: Deutschland spielt zwar eine wichtige Rolle im Handelsumsatz, aber im Werbegeschäft ist der USA-Markt dominant. Rund 87 % der Amazon-Werbeerlöse werden in den USA erzielt. Großbritannien folgt mit 4 %, und Deutschland liegt mit 3 % Anteil an dritter Stelle. Das bedeutet, dass Amazons Werbeumsatz in Deutschland 2023/24 auf etwa 1,5–1,7 Mrd. US$ geschätzt werden kann. Zum Vergleich: Der digitale Werbemarkt in Deutschland insgesamt (über alle Anbieter) umfasst ~12 Mrd. € jährlich – Amazons Anteil daran ist also noch relativ klein, vielleicht um die 3–5 %. Allerdings wächst dieser Anteil schnell, da Retail Media auch in Deutschland boomt.

  • Amazon Ads für Seller: In Deutschland gibt es über 240.000 aktive Seller auf Amazon, die mehr als 229 Mio. Produkte anbieten. Die Konkurrenz um Sichtbarkeit ist entsprechend groß. Deshalb investieren auch hiesige Verkäufer kräftig in Werbung: Sponsored Product Ads sind quasi Pflicht, um auf Seite 1 der Suchergebnisse zu kommen. Bid-Preise (CPC) sind in beliebten Kategorien stark gestiegen. 2024 lagen die durchschnittlichen CPC auf Amazon global bei ~$1.14 (im Juni 2024 sogar Spitzenwert). In Deutschland dürften Keywords wie „Handyhülle“, „Laptop“ etc. ähnlich umkämpft sein, mit Klickpreisen im Euro-Bereich. Für Werbetreibende heißt das: Ohne durchdachte PPC-Strategie geht es nicht. RoAS-Optimierung und Keyword-Bidding sind zu zentralen Aufgaben für Marketplace-Händler geworden – oft unterstützt durch Tools oder Agenturen.

  • Werbe-Trends in DE: Deutsche Marken nutzen Amazon Ads vermehrt nicht nur zur Absatzsteigerung, sondern auch fürs Branding. Amazon DSP-Kampagnen, bei denen auf und außerhalb von Amazon Display-Ads ausgespielt werden, gewinnen an Bedeutung – z.B. um neue Produkte bekannt zu machen oder Markenbekanntheit zu erhöhen. Außerdem relevant: Video-Ads auf Amazon.de (in Suchergebnissen oder auf Fire TV) werden populärer, da Bewegtbild mehr Aufmerksamkeit erzielt. Ein weiterer Trend ist Werbung in neuen Kategorien – etwa Automotive: Hersteller von Autoteilen oder sogar Fahrzeugen experimentieren mit Amazon Ads, da viele Kunden ihre „Customer Journey“ auf Amazon starten (z.B. mit der Suche nach Zubehör). Insgesamt professionalisiert sich der Werbemarkt auf Amazon.de: Große Werbekunden schalten inzwischen Kampagnen rund ums Jahr (Always-on), während kleinere Seller versuchen müssen, in Nischen zu punkten oder saisonal geschickt zu werben.

  • Performance und Kennzahlen: Deutsche Advertiser orientieren sich an Kennzahlen wie ACOS (Advertising Cost of Sales) und ROAS, um Erfolg zu messen. Ein ACOS von 10–15 % gilt oft als gut (d.h. 10 € Werbekosten führen zu 100 € Umsatz). In wettbewerbsintensiven Feldern kann ACOS jedoch höher liegen. Die Conversion Rateauf Amazon.de ist mit schätzungsweise 10–15 % (je nach Produkt) deutlich höher als z.B. auf einer typischen Händler-Website – was die Attraktivität von Amazon als Werbeplattform untermauert. Laut einer Auswertung entfallen die höchsten Werbeausgaben auf Amazon (global) auf Kategorien wie Gesundheit & Haushalt, Haushaltswaren, Beauty, Elektronik und Mode – und diese Branchen sind auch in Deutschland vorne mit dabei.

Amazon Advertising: Ausblick und relevante Trends 2025

Wie könnte sich Amazons Werbegeschäft weiterentwickeln? Einige Punkte, die PR- und Marketing-Verantwortliche im Auge behalten sollten:

  • Retail Media Boom: Amazon steht stellvertretend für den Trend, dass Handelsplattformen zu Werbeplattformen werden. Auch andere Retailer (Otto, Zalando, Supermärkte) starten eigene Advertising Networks. Amazon hat hier aber einen enormen Vorsprung mit seinem Daten-Schatz (Kaufhistorien, Suchverhalten). Experten erwarten, dass Amazons Werbeerlöse 2025 erstmals die Marke von 60 Mrd. US$ knacken, da immer mehr Hersteller Budgets umschichten.

  • Mehr Werbeinventar: Amazon wird künftig noch mehr Werbeplätze anbieten – z.B. Spots im Prime Video Streaming (analog zu Netflix‘ werbefinanziertem Modell) und Audio-Ads auf Amazon Music (für Non-Prime-Hörer). Zudem ist damit zu rechnen, dass Amazon seine Live-Sport-Übertragungen (etwa NFL-Football via Prime Video) vermarktet. Dies alles eröffnet neue Kanäle, um Zielgruppen zu erreichen, und spült zusätzliches Werbegeld in Amazons Kassen.

  • Targeting & Privacy: Amazon kann Werbung sehr gezielt ausspielen, dank der Fülle an First-Party-Daten. In einer Ära, in der Cookies von Drittanbietern schwinden, wird Amazons Daten-getriebenes Werbemodell noch attraktiver. Amazon weiß, wer wasgekauft hat – Gold wert für Advertiser. Gleichzeitig achtet Amazon auf Kundendatenschutz: Personalisierung erfolgt anonymisiert, und Nutzer können Werbetracking teilweise opt-outen. Dennoch: Die Conversion-Daten bleiben innerhalb des Amazon-Ökosystems – für Werbetreibende oft eine Blackbox. Tools von Amazon (Amazon Attribution, AMC) versuchen hier mehr Transparenz zu schaffen.

  • KI und Automatisierung: Die Nutzung von künstlicher Intelligenz wird die Kampagnensteuerung weiter verbessern. Amazon selbst setzt KI ein, um die Relevanz von Anzeigen zu erhöhen (Stichwort: Predictive Analytics für Kaufwahrscheinlichkeiten). Für Händler gibt es immer mehr KI-gestützte Optimierungssoftware, die Gebote in Echtzeit anpasst oder automatisch A/B-Tests für Creatives durchführt. Wer hier früh investiert, kann Wettbewerbsvorteile erzielen.

  • Wettbewerb im Ad-Markt: Auch wenn Amazon wächst – die Konkurrenz schläft nicht. Google integriert Shopping-Features in seine Suche, TikTok drängt mit TikTok Shop in den Social Commerce, und neue Plattformen wie Alibaba (AliExpress) oder TikTok Ads wildern bei Werbekunden. Dennoch hat Amazon einen einzigartigen Vorteil: Es vereint Werbung und Verkauf nahtlos. Ein Klick auf eine Amazon-Anzeige kann direkt zum Kauf führen, ohne Medienbruch. Diese starke Kaufintention macht Amazon Ads so effektiv und dürfte dem Unternehmen noch lange zweistellige Wachstumsraten in diesem Segment sichern.

3. Amazon Web Services (AWS): Cloud-Umsätze, Gewinnbringer und Wettbewerb

Neben Handel und Werbung bildet Amazon Web Services (AWS) die dritte tragende Säule von Amazon. AWS ist der Pionier im Cloud-Computing und betreibt die Infrastruktur, auf der ein großer Teil des Internets läuft. Für Amazon als Konzern ist AWS enorm wichtig, da es hohe Margen abwirft und technologisch als Innovationsmotor dient. Schauen wir auf die aktuellen Zahlen und Entwicklungen bei AWS.

Umsatzentwicklung und Beitrag zum Konzernerfolg

AWS blieb auch 2024 auf Wachstumskurs, trotz Konjunkturabkühlung in der Tech-Branche:

  • AWS-Umsatz: Im Jahr 2024 erzielte AWS einen Jahresumsatz von 107,6 Mrd. US$ – ein Anstieg um +18,5 % gegenüber 2023. Damit hat AWS das Wachstumstief von 2022 (wo die Steigerungsraten auf ~12–15 % sanken) wieder verlassen. Allein im Q1 2025 setzte AWS bereits $29,3 Mrd. um, was einer Jahres-Run-Rate von $117 Mrd. entspricht. Zum Vergleich: Microsofts Azure (das keine offiziellen Zahlen nennt, aber geschätzt wird) hat ca. $107 Mrd. Run-Rate, Google Cloud ~$49 Mrd. AWS bleibt also der größte Cloud-Anbieter nach Umsatz.

  • Gewinn und Marge: AWS ist hochprofitabel. 2024 erwirtschaftete AWS ein operatives Ergebnis von 39,8 Mrd. US$, was einer Marge von rund 37 % entspricht. Erstaunlich: AWS steuerte damit 58,1 % zum gesamten operativen Gewinn von Amazon bei – obwohl es weniger als 17 % des Umsatzes ausmacht. Die Cashflows aus AWS subventionieren also gewissermaßen Amazons andere Bereiche (Einzelhandel hat traditionell geringere Margen). Im Q1 2025 lag AWS’ Operating Income bei $11,5 Mrd. (vs. $9,4 Mrd. Q1 2024). Zum Vergleich: AWS verdient damit mehr als Amazon Nordamerika + International zusammen in dem Quartal. Dieser Profitmotor ermöglicht Amazon insgesamt profitabler zu sein – 2024 lag die Gesamtnettomarge bei ~9,3 %, ungekannt hoch für Amazon-Verhältnisse.

  • Bedeutung für Amazon: AWS startete 2006 als kleines Experiment, heute ist es das Rückgrat des Unternehmens. AWS liefert nicht nur Gewinn, sondern macht Amazon auch unabhängiger von Konjunkturschwankungen im Handel. In Jahren, in denen das Retail-Geschäft schwächelt (z.B. 2022), fängt AWS vieles auf. Zudem verschafft AWS Amazon einen Innovationsvorsprung: Viele Technologien, die Amazon intern nutzt (Datenbanken, KI-Services), entstehen bei AWS und können dann extern vermarktet werden. AWS hat somit eine strategische Doppelrolle – als Profit Center und als Tech-Labor.

  • AWS und Deutschland: AWS ist auch in Deutschland stark präsent – wenn auch für Außenstehende weniger sichtbar als das Endkundengeschäft. AWS betreibt in Frankfurt und Berlin eigene Regionen/Rechenzentren und plant weiter zu expandieren. Tausende deutsche Unternehmen setzen auf AWS-Cloud-Dienste (von Startups über Mittelständler bis zu Konzernen wie BMW oder Deutsche Bahn). Genaue Umsatzzahlen für AWS Deutschland werden nicht separat ausgewiesen, aber der Cloud-Markt in DACH war 2023 ca. €12 Mrd. groß, wovon AWS geschätzt ~50 % hält (nach Analystenschätzungen). Für Amazon.de Seller sei angemerkt: Auch der Marktplatz läuft auf AWS-Infrastruktur – Ausfälle sind selten, aber wenn, dann betriebskritisch.

Marktanteile, Wettbewerb und Branchennutzung

AWS war Vorreiter im Cloud-Geschäft, aber mittlerweile gibt es ernstzunehmende Konkurrenz. Ein Blick auf das Marktumfeld:

  • Marktführer AWS: AWS hält etwa 30 % Marktanteil im weltweiten Cloud-Infrastrukturmarkt (IaaS/PaaS). Dieser Wert galt für Q4 2024 (30 %) und sank in Q1 2025 leicht auf 29 %. Vor einem Jahr waren es noch ~31 %, was zeigt, dass AWS minimal Marktanteil abgibt. Nichtsdestotrotz: AWS hat nach wie vor eine komfortable Führung. Zum Vergleich liegen Microsoft Azure bei ca. 22 %und Google Cloud bei 12 % (Q1 2025). Dahinter folgen mit großem Abstand Alibaba Cloud (~4 %), Oracle (~3 %) und andere Anbieter (IBM, Tencent, Huawei je ~2 %).

  • Wettbewerbsdynamik: Interessant ist, dass die großen Drei zusammen ihren Anteil ausbauen – in Q1 2025 kamen AWS, Azure, Google auf 63 % des Marktes (vs. 60 % ein Jahr zuvor). Der Cloud-Markt konsolidiert sich also weiter zugunsten der Top-Player. Allerdings wächst Azure aktuell am schnellsten: Microsoft meldete für Q1 2025 ein Azure-Wachstum von +33 % YoY (während AWS +17 % und Google +28 % wuchsen). Azure profitierte stark von KI-/GPT-Boomund Großabschlüssen im Enterprise-Sektor. AWS dagegen wuchs „nur“ im hohen Zehnerbereich – was manche als leichte Schwächephase werteten. Doch AWS-CEO Adam Selipsky betonte, man setze eher auf nachhaltiges Wachstum als auf unprofitable Deals. Zudem war AWS im Vorjahr schon viel größer, sodass die Basiseffekte wirken. AWS bleibt also klar vorne, muss aber innovativ bleiben, um nicht weiter Marktanteil einzubüßen.

  • Nutzung nach Branchen: AWS bedient praktisch alle Branchen. Besonders stark vertreten sind Technologie/Internet (viele bekannte Dienste wie Netflix, Spotify, Airbnb laufen auf AWS), Finanzdienstleister (Banken setzen auf AWS für flexible Rechenleistung), E-Commerce/Retail (unzählige Online-Shops hosten ihre Websites bei AWS), Gaming (z.B. Epic Games), Pharma & Biotech (zur Genom-Analyse) und öffentlicher Sektor (Behörden, NASA, etc.). AWS wirbt damit, über 50 Mio. Websiteszu hosten – vom kleinen Blog bis zu Großwebseiten. Laut einer Webanalyse hat AWS ca. 6 % Marktanteil am weltweiten Webhosting (Platz 1), gefolgt von Anbietern wie Newfold Digital und Shopify. Interessant: Selbst einige Konkurrenten nutzen AWS-Dienste – so lief zeitweise Apple iCloud teilweise auf AWS, auch Facebook bediente sich für bestimmte Zwecke der AWS-Infrastruktur. Viele Unternehmen fahren zudem Multi-Cloud-Strategien, nutzen also AWS parallel zu Azure oder Google, um Abhängigkeiten zu reduzieren.

  • Partnerschaften und Ökosystem: AWS hat ein riesiges Partnernetzwerk (APN) mit tausenden zertifizierten Beratungs- und Technologiepartnern, die Kunden beim Cloud-Einstieg helfen. In Deutschland arbeiten z.B. T-Systems, SAP und Accenture eng mit AWS zusammen. Zudem gibt es einen wachsenden AWS Marketplace, auf dem Drittanbieter-Software direkt für AWS-Umgebungen angeboten wird. Dieses Ökosystem trägt dazu bei, dass AWS-Kunden alles aus einer Hand bekommen und hohe Wechselkosten haben – ein Vorteil im Wettbewerb.

Trends und Ausblick: AWS im Jahr 2025 und darüber hinaus

Die Cloud-Branche entwickelt sich rasend schnell. Hier einige zentrale Trends rund um AWS, die man 2025 beachten sollte:

  • KI und Machine Learning: Generative AI ist das Schlagwort der Stunde. Microsoft punktete mit der Integration von OpenAI (ChatGPT) in Azure. AWS kontert: 2023/24 startete AWS Bedrock, einen Service, der generative KI-Modelle (von Amazon Titan bis zu Drittanbietern wie Anthropic) über AWS bereitstellt. Zudem hat AWS eigene KI-Chips entwickelt (Trainium für Training, Inferentia für Inferenz), um kostengünstige KI-Rechenleistung anzubieten. Andy Jassy (Amazon CEO) betonte im Q1 2025, wie AWS mit Trainium2 Chips und erweiterten Bedrock-Modellen Kunden das Trainieren und Einsetzen von KI erleichtert. KI dürfte einer der größten Wachstumstreiber der Cloudnachfrage sein – AWS investiert hier massiv, um konkurrenzfähig zu bleiben und nicht Kunden an Azure (mit OpenAI) zu verlieren.

  • Kostenoptimierung der Kunden: Ein etwas kurzfristiger Trend – in der unsicheren Wirtschaftslage 2023/24 versuchten viele AWS-Kunden, ihre Cloudkosten zu senken. Das führte zeitweise zu gebremstem Wachstum bei AWS, weil Kunden ihre Workloads effizienter gestalteten oder unnötige Ressourcen kappten. AWS reagierte mit speziellen Sparangeboten und Beratung für Cost Optimization. Sobald die Konjunktur aber wieder anzieht, dürfte das Wachstum weiter Fahrt aufnehmen, da neue Projekte (insb. KI/ML, IoT, Big Data) in die Cloud wandern.

  • Edge und Hybrid Cloud: AWS erweitert seine Reichweite vom zentralen Rechenzentrum hin zum Edge. Mit Services wie AWS Local Zones, Wavelength (für 5G-Edge) und Outposts (AWS-Server für Kundenrechenzentren) bedient AWS den Bedarf nach geringer Latenz und Hybrid-Cloud-Modellen. Konkurrenz Azure hat mit Azure Stack ähnliche Angebote; der Trend geht zu Cloudservices „überall“ – AWS will sicherstellen, dass Kunden auch am Netzwerkrand AWS-Technologie einsetzen. Für Industrie 4.0, autonomes Fahren und Echtzeit-Anwendungen wird dies immer wichtiger.

  • Regulierung und Datenhoheit: Gerade in Europa stehen Datenschutz und Cloud-Compliance im Fokus. AWS adressiert dies mit speziellen Angeboten wie AWS GovCloud und durch Partnerschaften (z.B. mit der Deutschen Telekom für souveräne Cloud-Lösungen). Unternehmen in sensiblen Bereichen (z.B. Regierung, Gesundheitswesen) verlangen oft, dass Daten inländisch gespeichert werden. AWS betreibt daher immer mehr regionale Data Centers (in Deutschland Frankfurt und seit 2023 eine zweite Region in Zürich für DACH-Kunden, Paris, u.a.). Der Wettbewerbsvorteil in puncto globale Infrastruktur – AWS hat die meisten Regionen weltweit – bleibt bestehen.

  • Wachstumsaussichten: Analysten erwarten, dass AWS trotz verstärktem Wettbewerb weiter zweistellig wächst. Morgan Stanley prognostizierte AWS könnte bis 2027 die Marke von $200 Mrd. Umsatz knacken, insbesondere wenn KI-Anwendungen boomen. Neue Branchen (z.B. Automotive mit vernetzten Autos, oder Telekom mit 5G-Core in der Cloud) erschließen der Cloud weitere Felder. Ein möglicher Risikofaktor: Einige Großkunden könnten aus Kosten- oder Konkurrenzgründen eigene Lösungen aufbauen (Beispiel: Dropbox kehrte AWS den Rücken, baute eigene Serverfarm). Aber für die meisten Unternehmen gilt: Die Innovationsgeschwindigkeit von AWS mitzuhalten ist kaum möglich, daher bleibt „Cloud First“ die Devise. AWS wird sich dabei stets neu erfinden müssen, aber seine bisherigen Erfolge zeigen eine beeindruckende Anpassungsfähigkeit.

FAQ: Häufige Fragen zu Amazon Statistiken 2025

1. Wie hoch ist Amazons Umsatz aktuell (2024/2025)?

Amazon erzielte im Jahr 2024 weltweit einen Umsatz von 638 Mrd. US-Dollar. Das ist etwa 11 % mehr als 2023 (575 Mrd. $). Für 2025 wird weiteres Wachstum erwartet – allein im 1. Quartal 2025 lag der Umsatz schon bei 155,7 Mrd. $ (+9 % YoY). In Deutschland betrug der Amazon-Umsatz 2024 rund 40,9 Mrd. $(≈39,4 Mrd. €), ein Plus von 8,7 % gegenüber dem Vorjahr. Damit bleibt Deutschland Amazons größter Auslandsmarkt (6,4 % vom globalen Umsatz).

2. Wie groß ist Amazons Marktanteil am deutschen Online-Handel?

Enorm groß – Amazon dominiert den deutschen E-Commerce. Schätzungen zufolge entfallen etwa 60 % des gesamten Online-Umsatzes in Deutschland auf Amazon. Davon stammen ca. 17 %-Punkte aus Amazons Eigenhandel und ~43 %-Punkte von Drittanbietern auf dem Amazon-Marktplatz. Anders gesagt: Von jedem Euro, der online ausgegeben wird, fließen rund 0,60 € an Amazon. Diese Quote hat sich seit 2015 (ca. 50 %) nochmals erhöht. Kein anderer Händler erreicht auch nur annähernd solche Werte – Amazon ist die dominante Shopping-Plattform im deutschen Internet.

3. Wie entwickelt sich Amazons Werbegeschäft und wie viel Umsatz macht Amazon mit Werbung?

Amazons Werbegeschäft wächst sehr stark. 2024 erzielte Amazon weltweit ca. 56,2 Mrd. US$ Werbeumsatz, rund 20 % mehr als 2023. Damit stammt etwa jeder zwölfte Dollar des Amazon-Gesamtumsatzes aus Werbung. Amazon ist inzwischen der Drittgrößte Anbieter digitaler Werbung weltweit (nach Google und Meta/Facebook). Besonders in den USA floriert das Werbegeschäft – Amazon hält dort rund 14 % Marktanteil am digitalen Werbemarkt. Werbekunden schalten v.a. Sponsored Product Ads auf Amazon, da diese unmittelbare Kaufabschlüsse generieren. Im Schnitt bringt 1 $ Werbeausgabe etwa 3,5 $ Umsatz (RoAS) zurück. Für 2025 wird erwartet, dass Amazons Werbeerlöse die 60-Mrd.-Dollar-Marke überschreiten, da immer mehr Marken Budgets auf Amazon umschichten. Kurzum: Das Werbegeschäft ist für Amazon zu einer wichtigen Einnahmequelle neben dem Online-Handel geworden – mit weiterem hohen Potenzial, auch in Deutschland.

4. Wie viel Umsatz macht AWS und warum ist AWS so wichtig für Amazon?

AWS (Amazon Web Services) erzielte 2024 einen Umsatz von 107,6 Mrd. US-Dollar – das sind etwa 17 % des gesamten Amazon-Umsatzes. Viel wichtiger: AWS lieferte über die Hälfte des operativen Gewinns von Amazon (58 % in 2024), da die Marge sehr hoch ist. AWS ist also der Gewinnmotor des Konzerns. Im Cloud-Markt ist AWS weiterhin führend mit knapp 30 % Weltmarktanteil, vor Microsoft Azure (~22 %) und Google Cloud (~12 %). AWS wird von Millionen Kunden aus allen Branchen genutzt – von Start-ups bis Großkonzernen – und hostet über 50 Millionen Websites. Für Amazon bedeutet AWS strategische Stärke: Es generiert Cashflows, finanziert Innovationen (z.B. Alexa, Prime Video liefen anfangs auf AWS-Subventionen) und bindet Kunden langfristig. AWS ist auch ein Innovationslabor – viele neue Technologien (Datenbanken, KI-Services) entstehen dort. Kurz: AWS macht Amazon deutlich widerstandsfähiger und profitabler als ein reiner Handelskonzern es wäre.

5. Wie viele Prime-Nutzer gibt es weltweit und in Deutschland im Jahr 2025?

Weltweit hat Amazon Prime über 220 Millionen Mitglieder (Stand Anfang 2025). In den letzten Jahren kamen jährlich Millionen neue Abonnenten hinzu, vor allem in den USA, Europa und Indien. In den USA sind etwa 168 Mio. Menschen Prime-Mitglied (das entspricht ca. 82 % der Haushalte) – eine unglaublich hohe Marktdurchdringung. Deutschland ist Amazons zweitgrößter Prime-Markt: Hier gibt es geschätzt etwa 17 Millionen Prime-Kunden (Stand 2024). Das Wachstum in Deutschland hat sich zuletzt etwas verlangsamt (die meisten Vielfach-Shopper sind bereits Prime), aber Amazon gewinnt weiterhin neue Mitglieder mit erweiterten Leistungen. Prime ist für Amazon ein zentrales Instrument zur Kundenbindung. Prime-Mitglieder bestellen häufiger und geben deutlich mehr aus als Nicht-Mitglieder. Die Abo-Erlöse selbst sind ebenfalls erheblich – 2024 nahm Amazon rund 44,4 Mrd. US$ durch Prime und andere Abos ein. Prime kann man somit als eigenes Geschäftsfeld betrachten, das den Rest des Amazon-Ökosystems antreibt.

Über den Autor

Jonas Zeppenfeld

Jonas ist Geschäftsführer von Dype. Hier auf dem Dype Blog und im Snackable Marketing Podcast teilt er regelmäßig spannende Insights für Amazon Seller & Vendoren. In den Podcast werden dazu regelmäßig Branchenexperten eingeladen.