Amazon Werbeaktionen erstellen – Der umfassende Leitfaden für Seller und Vendoren

Amazon Werbeaktionen sind ein mächtiges Werkzeug, um Umsatz zu steigern und Produkte gegenüber der Konkurrenz hervorzuheben. Dieser Guide erklärt Schritt für Schritt, wie E-Commerce-Händler, Amazon Seller und Vendoren Werbeaktionen auf Amazon erstellen können. Wir behandeln die verschiedenen Aktions-Typen(Rabattcodes, Coupons, Blitzangebote u.a.), zeigen Voraussetzungen, rechtliche Rahmenbedingungen und geben praktische Tipps für erfolgreiche Promotions. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie Amazon-Werbeaktionen optimal nutzen können.

Was sind Amazon Werbeaktionen?

Amazon bezeichnet spezielle Verkaufsaktionen wie Rabatte, Gutscheine oder zeitlich begrenzte Angebote als Werbeaktionen. Eine Werbeaktion ist im Grunde ein Anreiz für Verbraucher, möglichst schnell eine Kaufentscheidung zu treffen oder sich für ein bestimmtes Produkt bzw. einen bestimmten Verkäufer zu entscheiden. Durch solche Promotions können Ihre Produkte aus der Masse herausstechen und zusätzliche Käufe generieren. Wichtig dabei: Werbeaktionen entfalten ihre volle Wirkung nur, wenn Ihr Angebot auf der Produktseite als „Empfohlene Angebot“ (Buy Box) angezeigt wird. Andernfalls sehen Kunden den Promo-Hinweis nicht. Erfolgreiche Werbeaktionen motivieren Kunden zum Kauf – sei es durch einen Rabattcode im Checkout, einen „Kaufe 2, zahle 1“-Deal oder einen attraktiven Coupon auf der Produktseite.

Warum Werbeaktionen? – Vorteile für Verkäufer

Gezielt eingesetzte Werbeaktionen bieten zahlreiche Vorteile im Amazon-Marktplatz:

  • Mehr Sichtbarkeit & Markenbekanntheit: Promotions erhöhen die Aufmerksamkeit auf Ihre Produkte. Angebote erscheinen auf stark frequentierten Seiten (z.B. der Angebots-Übersicht) und heben Ihr Sortiment hervor. So lassen sich Brand Awareness und die Auffindbarkeit Ihrer Angebote deutlich steigern.

  • Umsatzsteigerung & Abverkauf: Preisnachlässe oder Deals können kurzfristig den Absatz ankurbeln. Kunden greifen bei begrenzten Rabatten eher zu, was den Umsatz erhöht. Gleichzeitig helfen Aktionen, Lagerbestände abzubauen (z.B. Überbeständedurch Abverkauf). Studien zeigen etwa, dass rund 67 % der Konsumenten einen nicht geplanten Kauf tätigen, wenn sie auf einen Coupon oder Rabatt stoßen.

  • Kundengewinnung & -bindung: Werbeaktionen ermöglichen es, neue Kundenanzuziehen und bestehende Kunden zum Wiederkauf zu motivieren. 80 % der Käufergaben in einer Umfrage an, ein erstmaliger Kauf bei einer unbekannten Marke würde sie eher reizen, wenn ein attraktives Angebot oder Rabatt verfügbar ist. Ebenso würden 93 % erneut bei einem Händler kaufen, der regelmäßig gute Angebote bietet – Rabatte wirken sich also selten negativ auf die Markenwahrnehmung aus. Vielmehr können zufriedene Schnäppchen-Käufer zu Stammkunden werden.

  • Marketing-Effekte & Bewertungen: Aktionen lassen sich gezielt zu saisonalen Anlässen (Weihnachten, Black Friday, Prime Day etc.) einsetzen, an denen Amazon selbst starken Traffic generiert. Sie profitieren dann von Amazons Marketing für diese Events. Auch die Anzahl und Qualität von Bewertungen kann langfristig positiv beeinflusst werden – zufriedene Kunden hinterlassen eher gute Rezensionen, gerade wenn sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis durch eine Aktion empfunden haben.

Zusammengefasst: Werbeaktionen erhöhen kurzfristig die Kaufbereitschaft der Kunden und bieten zugleich strategische Vorteile, um Wettbewerbsvorteile auszubauen und Ihre Produkte bekannter zu machen.

Arten von Amazon Werbeaktionen

Amazon bietet Verkäufern mehrere Arten von Werbeaktionen an. Diese lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:

  1. Klassische Promotions über Seller Central: Dazu zählen Rabattaktionen, Gratisversand-Aktionen und Gratisprodukt-Aktionen. Diese werden typischerweise im Checkout mittels Aktionscode oder automatisch angewendet und teils als Hinweis auf der Produktseite angezeigt (sofern Buy Box-Inhaber).

  2. Deals und Coupons: Hierbei handelt es sich um auf Amazon sichtbare Angebote, etwa Coupons (digitale Rabattgutscheine zum Anklicken) sowie zeitlich befristete Angebote wie Blitzangebote oder 7-Tage-Deals. Diese erscheinen prominent auf Amazon’s Angebotsseiten und Produktdetailseiten.

Im Folgenden stellen wir die einzelnen Werbeaktions-Typen vor.

Rabatt-Promotionen (Preisnachlass)

Rabattaktionen sind Promotions, bei denen Kunden einen Preisnachlass auf Ihre Produkte erhalten – klassisch in Prozent (% Rabatt) oder früher auch als fester Betrag. Verkäufer können solche Rabatt-Promotion wahlweise als öffentliche Aktion oder mit Aktionscode gestalten. Ohne Code wird der Nachlass automatisch an der Kasse abgezogen, mit Code muss der Kunde einen von Ihnen definierten Gutschein-Code beim Checkout eingeben. Üblich sind z.B. “X % Rabatt auf ausgewählte Produkte” oder “10 € Rabatt ab 50 € Bestellwert”.

Hinweis: Amazon erlaubt seit März 2023 keine neuen festen Betrag-Rabattaktionen mehr – Prozent-Rabatte (z.B. 5–50 %) sind weiterhin möglich. Der minimale Rabatt liegt in der Regel bei 5 % und maximal bei 50 % des Produktpreises. Der gewährte Nachlass wird auf der Produktseite angezeigt, sofern Sie das Hervorgehobene Angebot (Buy Box) besitzen, andernfalls sehen Kunden den Rabatt erst an der Kasse. Rabatt-Promotionen eignen sich, um “Kaufe X, spare Y%”-Anreize zu setzen und so die Kaufentscheidung zügig zu beeinflussen.

Kostenloser Versand

Bei einer Versandkosten-Promotion erlassen Sie Kunden die Liefergebühren unter bestimmten Bedingungen (z.B. ab einem Mindestbestellwert oder für ein bestimmtes Produkt). Diese Werbeaktion ist vor allem für Versand durch Händler (FBM) interessant, wenn Sie normalerweise Versandkosten berechnen. Kunden erhalten den Versand gratis, was einem indirekten Preisnachlass entspricht. Auf der Produktseite erscheint dann oft der Hinweis “Kostenloser Versand” im Angebot.

Hinweis: Händler, die Versand durch Amazon (FBA) nutzen, bieten ohnehin Prime-Versand an, sodass eine separate Gratisversand-Aktion meist nicht nötig ist. Im Professional-Tarif können FBM-Verkäufer aber gezielt kostenlosen Versand als Promotion einsetzen. So lassen sich etwa mehr Käufer außerhalb des Prime-Programms ansprechen und der Bestellwert erhöhen (z.B. “Versand frei ab 30 € Bestellwert”).

Gratisprodukt-Aktionen

Gratisprodukt-Werbeaktionen (auch “Buy One Get One (BOGO)”-Aktionen genannt) bieten dem Kunden ein zusätzliches Produkt kostenlos an, wenn er eine bestimmte Menge kauft. Typische Beispiele: “3 kaufen, 2 bezahlen” oder “Bei Kauf von Produkt A ist Produkt B gratis”.

In Seller Central können Sie diese Aktion so konfigurieren, dass ab einer definierten Bestellmenge automatisch ein Gratisartikel dem Warenkorb hinzugefügt wird. Der Warenwert des Gratisprodukts wird dann von Amazon abgezogen. Diese Aktion eignet sich z.B., um Lagerrestbestände oder wenig gefragte Artikel zusammen mit Bestsellern zu verkaufen (Bundle-Effekt).

Wichtig: Solche Draufgabe-Promotions sind rechtlich keine klassischen Preisermäßigungen, sondern Zugaben – sie fallen nicht unter die neue 30-Tage-Referenzpreisregel (dazu unten mehr), da kein durchgestrichener Preis kommuniziert wird. Nutzen Sie Gratisprodukt-Aktionen, um Kunden zu größeren Bestellmengen zu animieren oder neue Produkte mittels Zugabe bekannt zu machen.

Amazon Coupons (Digitale Gutscheine)

Amazon Coupons sind digitale Rabattgutscheine, die direkt auf Amazon.de sichtbar sind. Als Verkäufer können Sie einen Coupon mit einem Rabatt (Prozentsatz oder fester Betrag) für ausgewählte Produkte erstellen. Kunden sehen dann einen auffälligen “Coupon”-Hinweis (meist ein grünes Banner) auf der Produktdetailseite und in der Suche und können den Coupon mit einem Klick “aktivieren”. Der Rabatt wird automatisch an der Kasse abgezogen, sobald der Artikel gekauft wird. Zudem gibt es eine zentrale Gutscheine-Seite auf Amazon, auf der alle aktiven Coupons gelistet sind – hier können Schnäppchenjäger gezielt nach Angeboten filtern.

Für Verkäufer bieten Coupons folgende Merkmale:

  • Hohe Sichtbarkeit: Coupons erscheinen auf der Produktseite, in Suchergebnissen, auf der Angebotsseite und im Warenkorb der Kunden. Das steigert die Reichweite enorm.

  • Budget & Gebühren: Sie legen für jeden Coupon ein Budget fest (mind. 100 €/$), das die maximal zu gewährende Rabattsumme abdeckt. Außerdem fällt pro eingelösten Coupon eine Fixgebühr an – meist ca. €0,50–€0,60 pro Einlösung (genaue Höhe wird beim Einrichten angezeigt). Ein Coupon kann also z.B. “5 € Rabatt” gewähren und kostet Sie zusätzlich €0,5 Gebühr, wenn er von einem Kunden genutzt wird.

  • Nutzungskontrolle: Sie können festlegen, ob der Coupon pro Kunde nur einmaleinlösbar ist, und die Gültigkeitsdauer bestimmen. So behalten Sie Kontrolle über die Promotion.

Coupons eignen sich hervorragend, um preisbewusste Käufer anzusprechen. Laut Studien würden 75 % der Online-Kunden ihren Einkaufswagen nicht abbrechen, wenn sie einen Rabattcoupon erhalten hätten. Durch die einfache Klick-Aktivierung senken Coupons die Hürden für Impulskäufe und erhöhen die Conversion-Rate.

Blitzangebote (Lightning Deals)

Blitzangebote sind zeitlich stark begrenzte Sonderangebote, bei denen ein Produkt für einige Stunden (üblich 4–12 Stunden) mit einem reduzierten Preis auf der Amazon-Deals-Seite erscheint. Sie sind mit einem Countdown und begrenzter Stückzahl versehen – Kunden sehen also, wieviel Zeit und Vorrat bleibt, was einen FOMO-Effekt (Fear Of Missing Out) erzeugt. Blitzangebote gehören zu den meistbeachteten Angeboten auf Amazon, insbesondere während Shopping-Events.

Voraussetzungen: Nicht jeder Artikel und Verkäufer kann beliebig Blitzangebote schalten. Amazon knüpft diese an gewisse Kriterien: Ihr Verkäuferkonto muss den Professional-Tarif haben, und das Produkt sollte gute Bewertungen (≥ 3 Sterne)aufweisen. Außerdem verlangt Amazon einen Mindest-Rabatt – in Deutschland meist mind. 15 % unter dem letzten Preis. Sie müssen ausreichend Lagerbestand vorrätig haben, da Blitzangebote vorzeitig enden, wenn die Aktionsmenge ausverkauft ist. Amazon behält sich vor, nur bestimmte Produkte für Blitzangebote zuzulassen (basierend auf Verkaufshistorie, Kategorie etc.) und zeigt Ihnen im Seller Central an, welche Ihrer Produkte “angebotstauglich” sind.

Gebühren: Für jedes geplante Blitzangebot fällt eine Merchandising-Gebühr an, die je nach Tag und Event variiert. Diese wird Ihnen während der Angebotsplanung im Deals-Tool angezeigt und nur berechnet, wenn der Deal tatsächlich läuft. Typisch können Gebühren zwischen ca. 20 € und 150 € liegen, z.B. teurer zu Spitzenzeiten (Prime Day) und günstiger in ruhigen Wochen.

Effekt: Blitzangebote erzielen oft einen starken kurzfristigen Absatzschub und bringen Ihr Produkt auf die “Angebote”-Seite, eine der meistbesuchten Seiten auf Amazon. Sie eignen sich, um Sonderaktionen zum Prime Day, Black Friday etc. zu fahren oder um einen Verkaufsboost für Bestseller zu erreichen. Beachten Sie jedoch die Kosten und stellen Sie sicher, dass die Margen trotz Rabatt und Gebühr profitabel bleiben.

7-Tage-Angebote (Top-Angebote)

7-Tage-Angebote (auch “Top-Angebote” genannt) ähneln Blitzangeboten, laufen aber über maximal 7 Tage am Stück. Ihr Produkt wird dabei bis zu eine Woche lang auf der Deals-Seite präsentiert – ein längerer Zeitraum, der für gleichmäßigere Verkäufe sorgt. Während der Aktion trägt das Angebot ein Label wie „Angebot endet in x Tagen“ bzw. “Limited Time Deal” auf der Produktseite und in der Suche, was ebenfalls Dringlichkeit signalisiert.

Voraussetzungen & Rabatt: Die Kriterien entsprechen im Wesentlichen denen der Blitzangebote – Professional-Verkäuferstatus, hinreichende Produktbewertungen, sowie ein signifikanter Rabatt (Amazon fordert z.B. ~10–15 % Mindestrabatt, der unter dem niedrigsten Preis der letzten 30 Tage liegen muss). Auch hier prüft Amazon die Eignung Ihrer Produkte. Oft sind höherpreisige oder saisonale Artikel gut geeignet, wo eine Woche Promo sinnvoll ist.

Gebühren: 7-Tage-Deals haben ebenfalls eine Angebotsgebühr, meist höher als bei Blitzangeboten, da die Laufzeit länger ist. Die Gebühr wird vorab angezeigt und pro durchgeführtem Deal berechnet.

Vorteil: Durch die längere Sichtbarkeit eignen sich 7-Tage-Deals, um kontinuierlichen Traffic auf das Produkt zu lenken und Markenbekanntheit aufzubauen. Sie können damit über mehrere Tage Käufer anziehen, die vielleicht einen Blitzangebot-Zeitpunkt verpasst hätten. In Kombination mit begleitender Werbung (z.B. Sponsored Ads) können 7-Tage-Angebote ein starker Treiber für Ihre gesamte Produktpalette sein, da oft mehrere Ihrer Produkte über den Angebotszeitraum auf der Deals-Seite präsent sein können.

(Zusätzlich zu den oben genannten gibt es weitere spezielle Aktionen, z.B. Prime-exklusive Rabatte während Prime Day, oder das Outlet-Programm für Altbestand. Diese unterliegen jeweils eigenen Voraussetzungen und sind teilweise nur auf Einladung verfügbar – sie werden hier der Vollständigkeit halber erwähnt, aber nicht vertieft.)

Voraussetzungen für Amazon-Werbeaktionen

Bevor Sie eine Werbeaktion einrichten, sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Verkäuferkonto im Professional-Tarif: Werbeaktionen stehen nur professionellen Verkäufern offen. Amazon setzt voraus, dass Sie den Verkaufstarif Professionellgebucht haben – nur dann sind die Funktionen für Promotions, Coupons und Deals freigeschaltet. Mit einem Individual-Konto (Einzelanbieter) können Sie keine Werbeaktionen nutzen.

  • Produktsauswahl & Buy Box: Wählen Sie geeignete Produkte aus. Idealerweise haben diese das “Hervorgehobene Angebot” (Buy Box), damit die Promo für Kunden sichtbar ist. Achten Sie auf wettbewerbsfähige Preise und ausreichend Lagerbestand. Artikel mit sehr geringem Bestand oder ohne Buy Box-Gewinn werden weniger vom Promo-Effekt profitieren. Prüfen Sie außerdem, ob Ihr Produkt für Deals qualifiziert ist – im Seller Central gibt es Dashboards, die anzeigen, welche Artikel für Blitzangebote/Deals oder Coupons “eligible” sind.

  • Produktbewertungen & Performance: Insbesondere für Blitz- und 7-Tage-Angebote erwartet Amazon eine gute Produktbewertung (mindestens 3 von 5 Sternen) und eine solide Verkaufsperformance. Produkte mit vielen negativen Bewertungen oder hoher Retourenquote eignen sich weniger. Stellen Sie sicher, dass Ihre Verkäufer-Performance (Order Defect Rate, Stornorate, Versandpünktlichkeit etc.) im grünen Bereich ist – schwere Performance-Verstöße können zur Sperre von Werbeaktionen führen.

  • Mindest-Rabatte & Preisgestaltung: Planen Sie den Rabatt ausreichend hoch, damit er für Kunden attraktiv ist, aber kalkulieren Sie auch Ihre Marge. Amazon fordert z.B. für Deals einen Mindestnachlass von 15 %. Generell gilt: ein zweistelliger Prozent-Rabatt zieht mehr Aufmerksamkeit auf sich. Beachten Sie, dass gemäß Gesetz bei einer Preisermäßigung der vorherige Preis als Referenz gezeigt wird – stellen Sie also sicher, dass Ihr Normalpreis nicht künstlich erhöht war (Details siehe Rechtliches). Faustregel aus dem Marketing: Bei günstigeren Produkten (<100 €) wirkt ein Prozent-Rabatt psychologisch stärker, bei hochpreisigen Artikeln kann ein absoluter Betrag (z.B. 50 € Rabatt) sinnvoller erscheinen.

  • Kosten/Nutzen abschätzen: Prüfen Sie vorab die Kosten der Aktion. Neben dem verlorenen Umsatz durch den Rabatt selbst fallen ggf. Gebühren an (Deal-Gebühr, Coupon-Einlösegebühr). Legen Sie ein Budget fest, was Sie maximal investieren wollen (Amazon lässt Sie z.B. bei Coupons ein Budget definieren). Kalkulieren Sie den Break-Even: wieviel mehr Umsatz oder Abverkauf muss die Aktion bringen, damit es sich lohnt? Planen Sie Promotions gezielt für Produkte, bei denen Sie dieses Ziel erreichen können – sei es Lagerabbau, Ranking-Boost oder Marktanteilsgewinn.

  • Zeitpunkt & Dauer: Überlegen Sie, wann und wie lange die Aktion laufen soll. Kürzere Aktionen erzeugen mehr Dringlichkeit (z.B. 1-Tages-Blitzangebot), längere bieten mehr Kunden die Gelegenheit (7-Tage-Deal). Stimmen Sie den Zeitraum auf Nachfrage und Wettbewerb ab – etwa Aktionen am Wochenende oder zu besonderen Shopping-Events. Amazon erlaubt i.d.R. nicht, dass identische Angebote zu oft hintereinander geschaltet werden, und manche Deals (Prime Day) sind an feste Zeitfenster gebunden.

Wenn all diese Punkte bedacht sind, steht einer erfolgreichen Werbeaktion nichts im Wege. Im nächsten Abschnitt folgt die konkrete Anleitung, wie Sie eine Aktion im Seller Central einrichten.

Amazon Werbeaktionen erstellen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Je nach Art der Werbeaktion unterscheidet sich der Einrichtungsprozess leicht. Im Amazon Seller Central finden Sie alle Promotions im Menü “Werbung”. Dort stehen Ihnen je nach Berechtigung die Untermenüs Werbeaktionen, Coupons und Angebote zur Verfügung. Im Folgenden beschreiben wir, wie Sie jeweils eine neue Aktion anlegen.

1. Rabattaktion oder Gratisversand erstellen

Schritt 1: Melden Sie sich in Seller Central an und navigieren Sie zum Menü “Werbung” > “Werbeaktionen” (auf Englisch “Advertising” > “Promotions”). Klicken Sie dort auf “Neue Werbeaktion erstellen”. Es öffnet sich ein Assistent, der Sie durch die Einrichtung führt.

Schritt 2: Aktions-Typ wählen: Wählen Sie aus, welche Art von Promotion Sie anbieten möchten. Zur Auswahl stehen i.d.R. “Preisnachlass (prozental)”, “Preisnachlass (absolut)” (Anmerkung: nur verfügbar, falls vor März 2023 erstellt), “Gratisversand” oder “Gratisprodukt”. Klicken Sie auf den gewünschten Promotion-Typ.

Schritt 3: Bedingungen festlegen: Legen Sie nun die Details der Aktion fest. Dazu gehören insbesondere:

  • Produktauswahl: Wählen Sie die Artikel aus, die Teil der Werbeaktion sein sollen. Sie können einzelne SKUs/ASINs hinzufügen oder Produktgruppen definieren. Amazon bietet die Möglichkeit, eine Produktauswahl-Liste zu erstellen (z.B. alle Artikel einer Kategorie oder Marke). Fügen Sie die entsprechenden Produkte Ihrer Aktion hinzu.

  • Rabatt bzw. Angebot: Geben Sie den Rabattbetrag ein – entweder als Prozentsatz(“Percent Off”) oder als absoluter Betrag (“Money Off”), je nach gewähltem Typ. Bei Gratisversand-Aktionen brauchen Sie stattdessen die Versandbedingungen festzulegen (z.B. kostenloser Standardversand). Bei Gratisprodukt-Aktionen wählen Sie zusätzlich den Artikel, der gratis gegeben wird, sowie die benötigte Menge (z.B. “Beim Kauf von 2 Stück von Artikel A, erhalte 1 Stück Artikel B gratis”).

  • Mindestkaufmenge oder -wert: Optional können Sie eine Mindestbestellmengeoder einen Mindestbestellwert festlegen, ab dem die Aktion greift. Beispielsweise “10 % Rabatt ab 3 Stück” oder “5 € Rabatt ab 50 € Warenwert”. Überlegen Sie, ob dies sinnvoll ist, um Ihre Ziele (z.B. höherer Warenkorbwert) zu erreichen.

  • Aktionscode (Claim Code): Entscheiden Sie, ob ein Kunde einen Gutscheincodeeingeben muss, um den Rabatt zu erhalten (“Einlösbar durch Aktionscode”), oder ob die Aktion automatisch angewendet wird (“Ohne Aktionscode”). Wenn Sie einen Code nutzen wollen, können Sie zwischen einem einheitlichen Code (z.B. SOMMER2025) oder individuellen Codes (die Amazon generiert, um Missbrauch zu vermeiden) wählen. Ein unique code ist ratsam, wenn Sie Coupons gezielt verteilen möchten (z.B. in Mailings), wohingegen ein allgemeiner Code auch öffentlich bekannt werden kann.

  • Nutzungsbeschränkungen: Legen Sie fest, ob jeder Kunde die Promo nur einmal nutzen darf (“Einlösung pro Kunde beschränken”) und ob die Aktion kombinierbar sein soll. In der Regel sollten Sie “1 pro Kunde” einstellen, um Extremsparern vorzubeugen, und gleichzeitige Einlösung mehrerer Ihrer Aktionen ausschließen, sofern nicht gewünscht.

Schritt 4: Zeitraum planen: Wählen Sie das Startdatum und Enddatum Ihrer Werbeaktion. Planen Sie hier mit etwas Vorlauf – Amazon benötigt ca. 4–6 Stunden zur Aktivierung einer neuen Promotion. Sie können Aktionen maximal einige Monate im Voraus termininieren. Achten Sie darauf, dass die Laufzeit nicht zu lang ist (Aktionen werden meist für Tage oder Wochen angesetzt, unbegrenzte Aktionen sind unüblich). Nutzen Sie ggf. verkaufsstarke Zeiträume gezielt.

Schritt 5: Überprüfen und Einreichen: Kontrollieren Sie alle Angaben in der Übersicht. Amazon zeigt Ihnen hier auch an, wie die Aktion für Kunden dargestellt wird (inkl. Promo-Text auf der Produktseite). Wenn alles stimmt, klicken Sie auf “Senden” bzw. “Absenden”. Die Werbeaktion wird nun eingerichtet. Sobald sie aktiv ist, erscheint sie auf Ihren Produktseiten (unterhalb des Preises als Hinweistext) – z.B. “Aktion: Sparen Sie 10% beim Kauf von 2 Stück…”. Bei Aktionen mit Code sieht der Kunde den Hinweis “Geben Sie den Code XYZ an der Kasse ein”. Glückwunsch, Ihre Rabattaktion ist live!

2. Amazon-Coupon erstellen

Schritt 1: Navigieren Sie im Seller Central Menü zu “Werbung” > “Coupons”. Klicken Sie dort auf die Schaltfläche “Neuen Coupon erstellen” (“Create a new coupon”).

Schritt 2: Produkte auswählen: Wählen Sie die Produkte aus, für die der Coupon gelten soll. Sie können mehrere ASINs/SKUs einem Coupon zuordnen, sofern diese inhaltlich zusammenpassen (z.B. alle Varianten eines Produkts). Amazon empfiehlt, nicht zu viele unterschiedliche Produkte in einen Coupon zu packen, damit das Angebot gezielt bleibt.

Schritt 3: Rabatt und Budget festlegen: Geben Sie den Rabattwert an. Sie können entweder einen Prozent-Rabatt (5–80 %) oder einen absoluten Rabattbetrag pro Einheit wählen. Legen Sie als nächstes das Budget fest – dies ist der Maximalbetrag, den Sie bereit sind, für alle Einlösungen zusammen auszugeben. Amazon verlangt ein Mindestbudget (meist 100 €). Das Budget reserviert sozusagen Ihren maximalen “Rabatt-Pool”. Beispiel: 100 € Budget, 5 € Rabatt => maximal 20 Einlösungen möglich (daher verteilt Amazon den Coupon ggf. nicht unbegrenzt, wenn das Budget erreicht ist).

Schritt 4: Zielgruppe und Beschränkungen: Sie können optional eine Zielgruppedefinieren, z.B. nur Amazon Prime-Kunden oder nur Amazon Student-Mitglieder. Standardmäßig stehen Coupons aber allen Kunden offen. Legen Sie fest, ob der Coupon pro Kunde nur einmal einlösbar ist (meist ja). Vergeben Sie einen Titel für den Coupon (für interne Zwecke) und – falls gewünscht – fügen Sie einen kurzen Werbetext hinzu, der auf der Coupon-Seite erscheint (z.B. “Sommer-Special – jetzt 10% sparen!”).

Schritt 5: Laufzeit bestimmen: Wählen Sie den Start- und Endzeitpunkt des Coupons. Coupons können sehr flexibel datiert werden, z.B. auch nur für ein Wochenende oder mehrere Monate gültig sein. Beachten Sie: Ist das Budget vor Ende der Laufzeit erschöpft (d.h. der Coupon wurde sehr oft eingelöst), deaktiviert Amazon den Coupon automatisch, sobald ~80% des Budgets verbraucht sind. Planen Sie das Budget also ausreichend hoch, oder überwachen Sie die Einlösungen, um das Budget ggf. zu erhöhen.

Schritt 6: Überprüfen und aktivieren: Kontrollieren Sie alle Angaben. Amazon zeigt Ihnen eine Kostenübersicht, inkl. der geschätzten Coupon-Einlösegebühr pro Nutzung (z.B. 0,30 € – 0,60 € je nach Kategorie). Wenn alles passt, klicken Sie auf “Fertig stellen”. Ihr Coupon wird nun erstellt und ist meist innerhalb weniger Stunden auf der Produktseite sichtbar. Kunden können ihn durch einfaches Anhaken aktivieren – z.B. “✔ Coupon 10% aktivieren” – und der Rabatt wird im Warenkorb abgezogen. Ihren Coupon können Sie im Coupon-Dashboard in Echtzeit nachverfolgen (Einlösungen, Restbudget etc.).

3. Blitzangebot oder 7-Tage-Deal erstellen

Schritt 1: Gehen Sie im Seller Central auf “Werbung” > “Angebote” (engl. Deals). Dort gelangen Sie zum Deals-Dashboard, das auflistet, welche Produkte für Angebote qualifiziert sind und ob Sie derzeit Deals planen können.

Schritt 2: Klicken Sie auf “Neues Angebot erstellen”. Wählen Sie anschließend den gewünschten Deal-Typ: “Blitzangebot” oder “7-Tage-Angebot”. (Hinweis: Je nach Verfügbarkeit und Seller-Leistung steht die Option für 7-Tage-Deals evtl. nicht dauerhaft zur Verfügung. Amazon rollt diese Programme phasenweise aus – stellen Sie sicher, dass Ihr Konto berechtigt ist.)

Schritt 3: Produkt und Konditionen auswählen: Wählen Sie aus der Liste der qualifizierten Produkte dasjenige aus, das Sie als Angebot schalten möchten. Amazon zeigt meist nur Artikel an, die die Grundkriterien erfüllen (Bewertung, Verkaufshistorie usw.). Legen Sie den Angebotspreis fest – dieser muss unter einem von Amazon vorgegebenen Maximalpreis liegen, typischerweise mind. 5% unter dem niedrigsten Preis der letzten 30 Tage und zugleich ≥15% Rabatt vom aktuellen Preis, je nach Vorgabe. Amazon gibt Ihnen oft einen Preisbereich oder einen „Dealpreis-Vorschlag“ vor. Stellen Sie zudem die Angebotsmenge ein, also wie viele Einheiten zum Dealpreis verkauft werden sollen. Diese Menge wird reserviert; wenn sie verkauft ist oder die Zeit abläuft, endet das Angebot.

Schritt 4: Zeitfenster planen: Wählen Sie einen verfügbaren Zeitraum/Slot für Ihr Angebot. Für Blitzangebote wählen Sie in der Regel eine Woche und Amazon teilt Ihnen ein 4- bis 12-Stunden-Fenster zu (z.B. Montag 18–24 Uhr). Für 7-Tage-Deals wählen Sie die Woche (Montag–Sonntag) aus. Beachten Sie, dass insbesondere um große Shopping-Events (Prime Day, Cyber Week) viele Händler Deals einreichen – sichern Sie sich rechtzeitig einen Slot. Amazon zeigt auch die Deal-Gebühr an, die für den jeweiligen Slot anfällt (z.B. “Gebühr €70” für einen Prime-Day-Blitzangebot-Slot).

Schritt 5: Überprüfung & Deal einreichen: Prüfen Sie alle Angaben: korrektes Produkt, richtiger Rabattpreis, ausreichend Lagerbestand verfügbar? Wenn ja, bestätigen Sie und reichen den Deal ein. Amazon wird Ihren Angebotsvorschlag überprüfen. Bei Freigabe erscheint das geplante Angebot im Dashboard mit Status “geplant”. Kurz vor Start (oft ~1–2 Stunden vorher) wird es auf der Angebotsseite sichtbar, mit dem Hinweis “bald startend”. Während der Laufzeit erscheint das Produkt dann auf der Amazon-Angebotsseite und mit einem hervorgehobenen Badge auf der Produktseite und im Suchergebnis (z.B. “Blitzangebot läuft” oder “Angebot: nur noch 3 Stunden”).

Schritt 6: Monitoring: Behalten Sie laufende Deals im Blick. Im Deals-Dashboard können Sie den Fortschritt sehen (z.B. % des Kontingents bereits verkauft). Ändern Sie während eines Deals möglichst nichts am Angebot – insbesondere Preisänderungen oder Listing-Änderungen können dazu führen, dass Amazon den Deal abbricht. Falls nötig, können Sie einen geplanten Deal auch 24+ Stunden vor Start stornieren, ohne Gebühr. Nach Ende des Deals sehen Sie im Bericht, wie viele Einheiten verkauft wurden. Nutzen Sie diese Daten, um den Erfolg der Aktion auszuwerten.

Mit diesen Schritten haben Sie erfolgreich eine Werbeaktion erstellt – sei es ein Rabatt, Coupon oder zeitgebundenes Angebot. Im nächsten Abschnitt geben wir Ihnen noch Tipps, wie Sie das Beste aus Ihren Werbeaktionen herausholen.

Tipps & Best Practices für erfolgreiche Werbeaktionen

Eine Amazon-Werbeaktion einzurichten ist der erste Schritt – doch um wirklich maximalen Erfolg zu erzielen, sollten Sie einige Best Practices beachten:

  • Kombinieren Sie Promo mit Marketing: “Wenn keiner von der Aktion weiß, kann sie nicht ziehen.” Stellen Sie sicher, dass Ihre Kunden die Werbeaktion wahrnehmen. Bewerben Sie Ihr Angebot über Social Media, Newsletter oder externe Kanäle. Amazon selbst bringt zwar Traffic (v.a. bei Deals), aber zusätzliche Reichweite schadet nicht. Beispiel: kündigen Sie einen Rabattcode vorab per E-Mail an Ihre Kunden an, oder posten Sie Ihren Coupon-Link auf Facebook. Mehr Traffic = mehr potentielle Käufer für Ihre Aktion.

  • Timing & Dauer geschickt wählen: Nutzen Sie zeitkritische Angebote strategisch. Kürzere Promotions erzeugen mehr Dringlichkeit. Testen Sie, was für Ihr Produkt am besten funktioniert – ein 24-Stunden-Flash-Sale kann bei Schnelldrehern Wunder wirken, während eine längere Rabattaktion evtl. notwendig ist, um trägere Käufergruppen zu erreichen. Achten Sie auf Konkurrenzaktionen: wenn viele Wettbewerber gerade Sales fahren, kann Ihre eigene untergehen. Planen Sie wichtige Deals daher mit Blick auf Saisonkalender und Wettbewerb.

  • Attraktive Anreize bieten: Der Rabatt oder Vorteil muss aus Kundensicht attraktiv genug sein, um die Kaufentscheidung zu beeinflussen. Werbeaktionen mit nur 5 % Rabatt ziehen oft wenig Aufmerksamkeit. Greifen Sie ruhig etwas tiefer in die Trickkiste: ab ~10–20 % Rabatt steigt die Wahrnehmungsschwelledeutlich. Auch glatte Zahlen (z.B. “10 € Gutschein”) wirken anziehend. Jedoch: Geben Sie nicht zu hohe Nachlässe, die Ihre Marge völlig auffressen – finden Sie ein gesundes Mittel. Analysieren Sie Ihre Kosten und experimentieren Sie, welche Angebote Ihre Kunden am meisten motivieren. Nutzen Sie Amazon-Tools wie A/B-Tests (über Manage Your Experiments) falls verfügbar, um z.B. zwei Aktionsvarianten zu vergleichen.

  • Die richtigen Produkte promoten: Wählen Sie für Promotions gezielt Produkte, die das Investment rechtfertigen. Etwa Bestseller, um deren Verkaufsrang weiter zu verbessern, neue Produkte, um initial Bewertungen und Bekanntheit aufzubauen, oder Lagerhüter, um Lagerkosten zu sparen. Beachten Sie: Produkte mit geringer Marge oder ständigem Grundpreisdruck eignen sich weniger für tiefe Rabatte. Schalten Sie Werbeaktionen vorrangig für Artikel, bei denen Sie entweder Marktanteil gewinnen wollen oder einen Überschuss abverkaufen müssen.

  • Buy Box sicherstellen: Wie erwähnt, wirken Werbeaktionen am besten mit Buy Box. Senken Sie ggf. den Preis leicht, um die Buy Box zu erlangen, bevor die Promo startet – sonst sehen Kunden Ihren Aktionshinweis nicht. Gegen konkurrierende Verkäufer hilft es wenig, eine Aktion zu schalten, solange Sie nicht das Hauptangebot sind.

  • Angebot mit Werbung verstärken: Nutzen Sie Amazons Werbesystem zu Ihrem Vorteil. Es kann sehr effektiv sein, gesponserte Anzeigen (Sponsored Products)parallel zur Werbeaktion zu schalten. So erhöhen Sie die Sichtbarkeit Ihres Deals in den Suchergebnissen noch weiter. Ein Produkt, das gerade per Coupon günstiger ist, zieht via Sponsored Ad doppelt Interesse auf sich. Amazon empfiehlt selbst, Angebote mit PPC-Kampagnen zu kombinieren, um die Besucherzahlen zu maximieren.

  • Listing-Qualität optimieren: Ein Rabatt verkauft kein schlechtes Produkt. Stellen Sie sicher, dass Ihr Produktlisting erstklassig ist – also hochwertige Bilder, präzise Beschreibung und A+ Content (Enhanced Brand Content) falls möglich. Amazon rät, A+ Inhalte einzusetzen, um Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern. Gerade wenn Sie extra Traffic durch eine Aktion bekommen, sollten die Produktdetails überzeugen, damit aus Interessenten Käufer werden.

  • Überwachen und Lernen: Monitoren Sie die Performance Ihrer Werbeaktionen laufend. Amazons Tools (Promotions- und Coupon-Berichte, Angebots-Dashboard) zeigen Ihnen Verkäufe, Einlösungsraten und Kosten. Analysieren Sie: Wurde das Budget ausgeschöpft? Zu welcher Tageszeit lief der Deal am besten? Haben Sie danach einen Anstieg in Rankings bemerkt? Lernen Sie aus jeder Aktion. Vielleicht stellen Sie fest, dass ein 15%-Coupon kaum mehr bringt als 10%, aber viel teurer war – dann justieren Sie beim nächsten Mal. Feedback von Kunden (z.B. Fragen à la “Gilt der Code noch?”) kann ebenfalls helfen, künftige Aktionen besser zu kommunizieren.

  • Keine Angst vor Experimenten: Der Marketplace ändert sich ständig – zögern Sie nicht, verschiedene Promo-Strategien auszuprobieren. Mal ein hoher Rabatt kurz(Flash-Sale), mal ein kleinerer Rabatt lang, mal ein Bundle-Angebot (Gratisprodukt). Beobachten Sie, was bei Ihrer Zielgruppe ankommt. So finden Sie die optimale Vorgehensweise. Auch das stufenweise Erhöhen der Rabatte (z.B. zuerst 10%, später 20% für Restposten) kann sinnvoll sein.

  • Regeln und Policies einhalten: Halten Sie sich strikt an Amazons Richtlinien. Nutzen Sie Werbeaktionen niemals missbräuchlich, etwa um unerlaubt Bewertungen zu generieren (z.B. “Gutschein gegen 5-Sterne-Bewertung” – das ist verboten!). Verzichten Sie auf manipulative Tricks wie drastische Preiserhöhungen kurz vor dem Deal, um einen hohen Rabatt vorzutäuschen – dies verstößt gegen Amazons und gesetzliche Vorgaben (siehe unten Rechtliches). Bleiben Sie fair und transparent, dann bringen Promotions nachhaltigen Erfolg.

Durch diese Best Practices stellen Sie sicher, dass Ihre Werbeaktionen nicht nur technisch laufen, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich sind und Ihre Händlerziele unterstützen.

Rechtliche Hinweise für Rabattaktionen

Werbeaktionen unterliegen – vor allem in Deutschland und der EU – einigen gesetzlichen Vorgaben zum Verbraucherschutz. Hier die wichtigsten Punkte, die Händler beachten sollten:

  • 30-Tage-Referenzpreisregel: Seit Mai 2022 gilt EU-weit (umgesetzt u.a. in Deutschland in §11 Preisangabenverordnung) eine Pflicht, bei Preisermäßigungen stets den vorherigen niedrigsten Preis der letzten 30 Tage anzugeben. Praktisch bedeutet das: Wenn Sie einen durchgestrichenen alten Preis oder einen Rabatt „-X%“ bewerben, muss der alte Preis der niedrigste Stand innerhalb der vorangegangenen 30 Tage sein. Amazon setzt diese Regel technisch um, indem bei Rabattaktionen automatisch der korrekte Referenzpreis auf der Produktseite erscheint (z.B. „statt 50 €: 40 € – 20% Rabatt“). Stellen Sie als Händler sicher, dass Sie keine irreführenden Preisangaben machen. Insbesondere dürfen Sie den Preis nicht kurz vor der Aktion erhöhen, nur um einen höheren Rabatt zu suggerieren – das wäre unlauterer Wettbewerb. Halten Sie Ihre Preis-Historie schriftlich fest, um im Zweifel den Nachweis führen zu können. Positiv: Schrittweise Rabattaktionen(mehrfache Reduzierung ohne Zwischenerhöhung) dürfen als Referenz den Preis vor Beginn der ersten Reduzierung nehmen. Von der 30-Tage-Regel ausgenommen sind Zugaben und Draufgaben (“1+1 gratis”), da hier kein früherer Preis reduziert wird.

  • UWG – Irreführungsverbot: Auch ohne spezifisches Gesetz gilt das allgemeine Irreführungsverbot (§5 UWG). Ihre Werbeaktion darf Kunden nicht täuschen. Verwenden Sie klare Formulierungen („20% Rabatt auf alles“ sollte auch wirklich auf alles zutreffen, außer klar benannte Ausnahmen). Zeitliche Befristungen müssen eingehalten werden – “nur heute” darf nicht zum Dauerzustand werden. Und versprechen Sie keine Vorteile, die nicht real existieren. Insbesondere muss ein „Statt-Preis“ wirklich früher gegolten haben. Amazons automatische Anzeige des Lowest Price hilft hier, dennoch liegt die Wettbewerbsverantwortung beim Händler.

  • Plattform-Richtlinien: Amazon selbst stellt Regeln für Promotions auf – halten Sie diese ein, um keine Abmahnung oder Account-Sperre zu riskieren. Z.B. dürfen Promotionscodes nicht auf nicht von Amazon genehmigten Webseiten veröffentlicht werden, wenn sie exklusiv für Amazon gedacht sind. Auch das Bewerben von Aktionen in Produktrezensionen oder Q&A ist untersagt. Wenn Sie Influencer oder Partner Codes geben, nutzen Sie Amazons “Promo-Code teilen”-Funktion, die extra hierfür vorgesehen ist. Verstöße (etwa massenhaft Fake-Bestellungen über 99%-Rabatt-Codes, um Ranking zu pushen) erkennt Amazon in der Regel und bestraft diese. Nutzen Sie Werbeaktionen also immer im Rahmen des Erlaubten und Ethik.

  • Steuern & Buchführung: Beachten Sie, dass Rabatte Ihre Umsatzsteuer-Bemessungsgrundlage mindern. Ein gewährter Rabatt wird in der Rechnung vom Netto abgezogen, somit zahlen Sie entsprechend weniger USt ans Finanzamt. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Buchhaltung diese Promo-Rabatte korrekt erfasst. Amazon stellt im Transaktionsbericht die “Promotion Rebates” und “Funding” (bei Coupons z.B.) separat dar – diese sollten Sie mit Ihrem Steuerberater besprechen, damit alles ordnungsgemäß verbucht ist.

Kurzum: Solange Sie ehrlich mit Preisen umgehen und Amazons Regeln befolgen, bieten Werbeaktionen rechtlich kein Problem – im Gegenteil, sie sind ein zulässiges und willkommenes Marketinginstrument. Im Zweifel können Sie sich an offiziellen Quellen (z.B. Gesetze-im-Internet oder Hinweise der IHK) orientieren, wenn Sie unsicher sind.

Fazit

Amazon Werbeaktionen richtig eingesetzt können Ihren Umsatz und Erfolg auf dem Marktplatz deutlich steigern. Von einfachen Rabattcodes über öffentlichkeitswirksame Coupons bis hin zu blitzartigen Angeboten – die Palette an Promotion-Tools ist groß. Wichtig ist, die passende Aktionsform für Ihr Ziel zu wählen, alle Voraussetzungen zu erfüllen und die Aktion strategisch zu planen. Ein attraktiver Rabatt zur richtigen Zeit, kombiniert mit guter Vorbereitung und Nachbereitung, verschafft Ihnen mehr Sichtbarkeit, neue Kunden und einen Vorsprung vor der Konkurrenz.

Nutzen Sie diesen Leitfaden, um Schritt für Schritt Ihre nächste Werbeaktion zu erstellen. Beobachten Sie die Ergebnisse und lernen Sie kontinuierlich dazu – so werden Ihre Promotions immer effektiver. Denken Sie daran, fair und kundenorientiert zu agieren: Eine gelungene Werbeaktion ist dann erreicht, wenn Ihre Kunden zufrieden sind (weil sie ein tolles Angebot bekommen haben) und Sie als Händler profitieren (durch mehr Absatz oder Lagerabbau).

Viel Erfolg beim Erstellen Ihrer Amazon Werbeaktionen und auf gute Geschäfte!

FAQ

Frage 1: Was kostet es, eine Amazon Werbeaktion durchzuführen?

Antwort: Die Erstellung einer Werbeaktion an sich ist in Seller Central kostenlos – es fallen aber indirekt Kosten an. Bei Rabattaktionen verzichten Sie auf einen Teil des Verkaufserlöses (den Rabattbetrag). Coupons erfordern ein Mindestbudget (z.B. 100 €) für die Rabatte und haben eine kleine Einlösegebühr pro Verwendung (typisch 0,5 €). Blitzangebote/7-Tage-Deals haben feste Teilnahmegebühren, die je nach Aktionstag variieren und Ihnen im Voraus angezeigt werden (z.B. 70 €). Diese wird nur berechnet, wenn das Angebot erfolgreich läuft. Planen Sie also neben dem Rabatt immer die Gebühren mit ein. Beispiel: Sie geben 20 % Rabatt auf einen 50-€-Artikel (–10 €) und zahlen 0,5 € Coupon-Gebühr – jeder verkaufte Artikel “kostet” Sie 10,5 € an Promo-Aufwand. Demgegenüber sollte der Mehrverkauf stehen.

Frage 2: Brauche ich ein Professional-Verkäuferkonto für Werbeaktionen?

Antwort: Ja, Amazon gestattet Werbeaktionen (Rabattaktionen, Coupons, Deals) ausschließlich Verkäufern mit Professional-Account. Im Verkaufstarif “Einzelanbieter”(ohne Grundgebühr) sind diese Funktionen nicht freigeschaltet. Wechseln Sie also zum Professional-Tarif (39 €/Monat), um Zugriff auf Werbung > Werbeaktionen und Coupons im Seller Central zu erhalten. Für Vendoren (Hersteller, die über Vendor Central verkaufen) gelten andere Programme – z.B. Vendor Powered Coupons – diese sind ebenfalls nur in Absprache mit Amazon nutzbar.

Frage 3: Warum wird meine Werbeaktion nicht auf der Produktseite angezeigt?

Antwort: Der häufigste Grund ist, dass Sie nicht das “Empfohlene Angebot” (Buy Box)für dieses Produkt sind. Nur der Buy-Box-Inhaber kann den Promo-Hinweis auf der Detailseite anzeigen. Andere Verkäufer könnten zwar einen Rabattcode anbieten, aber der Kunde sieht diesen nicht direkt. Stellen Sie also sicher, dass Sie die Buy Box gewonnen haben (durch konkurrenzfähigen Preis, Prime-Versand etc.), damit Ihre Aktion sichtbar ist. Ein weiterer Grund kann sein, dass die Aktion noch nicht aktiv ist oder bereits abgelaufen – prüfen Sie Start-/Enddatum. Bei Coupons: Der Coupon wird nur angezeigt, solange Budget vorhanden ist und er aktiv geschaltet ist.

Frage 4: Können Kunden mehrere Werbeaktionen gleichzeitig nutzen?

Antwort: Amazon verhindert in der Regel die Kumulation identischer Promotions eines Händlers, es sei denn, Sie erlauben es. Standardmäßig kann ein Kunde nicht zwei Rabattcodes auf dasselbe Produkt stapeln. Unterschiedliche Aktionsarten können jedoch durchaus zusammenwirken: Zum Beispiel könnte ein Kunde einen Coupon aktivieren und zusätzlich einen Werbecode eines anderen Verkäufers haben – hier entscheidet Amazons System, was kombinierbar ist. In der Werbeaktions-Konfiguration können Sie aber einstellen, ob Ihre Aktion mit anderen Ihrer Aktionen kombinierbar sein soll. Meist wählt man “Nein”, um nicht versehentlich doppelte Rabatte zu gewähren. Aus Kundensicht wird immer der beste gültige Rabatt gezogen. Wichtig: Versandkostenfreiheit kann sich mit einem Produkt-Rabatt kombinieren (da unterschiedliche Aspekte). Aber zwei verschiedene Prozent-Rabatte gleichzeitig auf einen Artikel sind nicht vorgesehen.

Frage 5: Was muss ich rechtlich bei Rabattaktionen beachten (Stichwort 30-Tage-Regel)?

Antwort: Neue Gesetze verpflichten Händler dazu, bei beworbenen Preisermäßigungen den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage als Referenz anzugeben. Amazon tut dies automatisch, indem es z.B. den durchgestrichenen Preis entsprechend setzt. Sie sollten jedoch im Vorfeld sicherstellen, dass Ihr “Statt-Preis” korrekt ist. Erhöhen Sie nicht unzulässig den Preis kurz vor der Aktion – das wäre wettbewerbswidrig. Zugaben wie “1+1 gratis” sind von der Regel ausgenommen. Außerdem sollten Sie keine falschen knappen Fristen angeben (eine Aktion länger laufen lassen als beworben). Solange Sie hier fair bleiben, sind Sie auf der sicheren Seite. Im Zweifel schauen Sie in §11 der Preisangabenverordnung oder fragen Sie fachkundigen Rat, um Abmahnungen zu vermeiden. Amazon selbst unterstützt Händler, indem es die Richtlinie technisch umgesetzt hat, aber die Verantwortung für rechtskonforme Werbung liegt bei Ihnen.

Über den Autor

Jonas Zeppenfeld

Jonas ist Geschäftsführer von Dype. Hier auf dem Dype Blog und im Snackable Marketing Podcast teilt er regelmäßig spannende Insights für Amazon Seller & Vendoren. In den Podcast werden dazu regelmäßig Branchenexperten eingeladen.