Verkaufen auf Amazon: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Einsteiger
Amazon ist einer der größten Online-Marktplätze weltweit mit rund 9,7 Millionen registrierten Verkäufern – Verkaufen auf Amazon bietet also enormes Potenzial (und der Markt wächst stetig weiter).
Doch Anfänger fragen sich oft: Wie kann ich auf Amazon verkaufen? und Wie beginne ich mit dem Verkaufen auf Amazon? In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst du, wie du ein Amazon Verkäuferkonto einrichtest, dein erstes Produktlisting erstellst und dich zwischen FBA (Versand durch Amazon) und FBM (Versand in Eigenregie) entscheidest. Außerdem erfährst du, welche Kosten auf dich zukommen. So startest du erfolgreich und vermeidest typische Anfängerfehler.
Schritt 1: Amazon Verkäuferkonto einrichten
Der erste Schritt, um auf Amazon zu verkaufen, ist die Erstellung deines Amazon Seller Accounts. Besuche die Amazon Seller Central Webseite und klicke auf „Registrieren“. Du hast die Wahl zwischen zwei Kontotypen: dem Einzelanbieter-Plan (Basic) und dem Professionellen Verkäufer-Plan. Für Einsteiger, die zunächst wenig verkaufen möchten, eignet sich der Basistarif: Hier zahlst du 0,99 € pro verkauftem Artikel Planst du jedoch mehr als 40 Verkäufe pro Monat, ist der Wechsel zum Professionell-Tarif sinnvoll. Dieser kostet 39 € pro Monat (unabhängig von der Anzahl verkaufter Artikel). Beide Optionen kannst du jederzeit upgraden oder downgraden.
Tipp: Halte bei der Registrierung alle nötigen Informationen bereit. Dazu gehören z. B. eine E-Mail-Adresse, Bankverbindung, Kreditkarte sowie ein amtlicher Ausweis und Steuerinformationen. Amazon führt während der Kontoerstellung eine Identitätsprüfung durch. Sobald dein Verkäuferkonto freigeschaltet ist, erhältst du Zugriff auf Seller Central – das zentrale Dashboard, über das du deine Angebote, Bestellungen und Berichte verwaltest.
Schritt 2: Produkt auswählen und Produktlisting erstellen
Bevor du dein erstes Produkt auf dem Amazon Marketplace anbietest, solltest du dir genau überlegen, was du verkaufen möchtest. Hast du dein Produkt gefunden, geht es an das Erstellen des Produktlistings – also der Produktseite, auf der Käufer alle wichtigen Informationen finden.
Melde dich bei Seller Central an und klicke auf „Inventar“ bzw. „Produkt hinzufügen“. Wähle aus, ob du ein bestehendes Produkt anbietest oder ein neues Produkt anlegst. Ist dein Artikel bereits bei Amazon gelistet (z. B. ein Markenartikel), kannst du ihn über die Suche finden und dein Angebot auf der vorhandenen Produktseite hinzufügen (inklusive Zustand, Preis und Lagerbestand). Handelt es sich um ein neues Produkt, wähle „Neues Produkt erstellen“, ordne es der passenden Kategorie zu und gib alle Produktdetails ein:
- Titel und Beschreibung: Wähle einen klaren Produkttitel mit wichtigen Keywords und schreibe eine informative Beschreibung. Hebe die Vorteile deines Produkts hervor.
- Produktbilder: Lade hochwertige Fotos hoch, die dein Produkt aus verschiedenen Perspektiven zeigen. Gute Bilder erhöhen die Kaufwahrscheinlichkeit.
- Stichpunkte (Bullet Points): Fasse die wichtigsten Produkteigenschaften in 3-5 kurzen Bullet Points zusammen – z. B. Material, Größe, besondere Funktionen.
- Preis und Lagerbestand: Setze einen wettbewerbsfähigen Preis und gib an, wie viele Exemplare verfügbar sind. Kalkuliere den Preis so, dass du trotz aller Gebühren profitabel bleibst.
Nimm dir Zeit für ein optimiertes Listing – es ist entscheidend, um Käufer anzulocken. Achte darauf, dass alle Angaben korrekt sind. Dein Produkt erscheint nach der Freischaltung online, und Kunden können es nun auf Amazon finden.
Schritt 3: Versandoptionen festlegen (FBA vs. FBM)
Ein wichtiger Schritt beim Start ist die Entscheidung, wie du Bestellungen abwickeln möchtest (Versandoptionen). Amazon bietet zwei Modelle an: FBA (Fulfillment by Amazon) und FBM (Fulfillment by Merchant).
- FBA (Versand durch Amazon): Du lieferst deinen Bestand an ein Amazon-Lager. Amazon verpackt und versendet deine Bestellungen und kümmert sich um Retouren und den Kundenservice. Dies erspart dir Aufwand, allerdings fallen Lager- und Versandgebühren an. FBA lohnt sich oft, wenn du viele Bestellungen erwartest oder deinen Kunden Prime-Versand bieten möchtest.
- FBM (Versand in Eigenregie): Hier lagerst und versendest du selbst die Produkte. Du bist verantwortlich für Verpackung, Versand, Retouren und Kundensupport. FBM bietet dir mehr Kontrolle und vermeidet die FBA-Gebühren, erfordert aber auch mehr Arbeit. Es kann für Anfänger sinnvoll sein, um Kosten niedrig zu halten.
Vergleiche beide Optionen und wähle diejenige, die zu deinem Geschäftsmodell passt. Du kannst auch mit FBM starten und später auf FBA umsteigen. Wichtig ist, dass du Kunden schnell belieferst und einen guten Service bietest. Amazon honoriert dies mit besseren Verkäuferbewertungen.
Schritt 4: Amazon-Gebühren verstehen und erste Verkäufe erzielen
Ist Verkaufen auf Amazon kostenlos? Kurz gesagt: Nein, Verkaufen auf Amazon ist nicht gratis. Zwar kostet die Registrierung nichts, doch beim Verkauf auf Amazon fallen Gebühren an.
Im Basistarif werden 0,99 € pro Verkauf fällig, im Profi-Tarif die monatlichen 39 €. Zusätzlich erhebt Amazon auf jeden Verkauf eine Verkaufsgebühr (Referral Fee) – je nach Produktkategorie meist 7 % bis 20 % des Verkaufspreises. Falls du den FBA-Service nutzt, kommen noch Lager- und Versandgebühren hinzu. All diese Kosten solltest du unbedingt berücksichtigen, damit ein Gewinn übrig bleibt.
Hast du dein Produkt gelistet und die Versandmethode festgelegt, kannst du nun deinen ersten Verkauf erzielen. Sobald der Artikel online ist, heißt es aufmerksam bleiben:
- Lagerbestand prüfen: Stelle sicher, dass dein Artikel als verfügbar gelistet ist und du genug Vorrat hast. Nicht verfügbare Produkte verlieren schnell ihr Ranking.
- Bestellungen überwachen: Reagiere zügig auf neue Bestellungen. Bei FBM versende die Ware schnellstmöglich; bei FBA übernimmt Amazon den Versand, doch behalte den Status im Blick.
- Kundenservice: Antworte rasch auf Käuferfragen und kümmere dich um eventuelle Probleme oder Rücksendungen.
- Performance beachten: Amazon misst Kennzahlen wie pünktliche Lieferung, Fehlerquote und Kundenzufriedenheit. Halte diese Werte im grünen Bereich, um dein Verkäuferkonto zu schützen.
Wenn du diese Punkte beachtest, steht dem Erhalt der ersten positiven Bewertungen und dem Aufbau deines Verkäufer-Profils nichts im Wege. Denke daran: Aller Anfang ist Lernen. Analysiere, welche Produkte gut laufen, und passe bei Bedarf deine Strategie an.
Häufige Anfängerfehler beim Amazon-Verkauf vermeiden
Amazon macht es Einsteigern zwar leicht, dennoch gibt es typische Fehler, die du vermeiden solltest:
- Schwaches Listing: Schlechte Produktfotos, vage Beschreibungen oder fehlende Details schrecken Kunden ab. Investiere Zeit in ein optimiertes Listing mit klaren Angaben und hochwertigen Bildern.
- Ignorieren von Richtlinien: Amazon hat klare Regeln (z. B. zu Produktsicherheit, Versandzeiten, Kundenservice). Halte dich daran, um Abmahnungen oder sogar Kontosperrungen zu vermeiden.
Wenn du diese Fallstricke umgehst, hast du deutlich bessere Chancen auf einen erfolgreichen Start und langfristiges Wachstum auf Amazon.
Häufige Fragen zum Thema “Verkaufen auf Amazon”
- Kann man ohne Gewerbe auf Amazon verkaufen?
Ja, das ist möglich, wenn du nur gelegentlich Privatverkäufe machst. Sobald du jedoch regelmäßig oder in größerem Umfang verkaufst, brauchst du ein Gewerbe. Achte daher darauf, deine Verkaufshäufigkeit zu prüfen. So vermeidest du rechtliche Probleme.
- Wie viel kostet es, Sachen auf Amazon zu verkaufen?
Die Kosten hängen von deinem Verkäuferkonto ab. Im Basiskonto zahlst du keine monatliche Gebühr, aber eine Verkaufsprovision pro Artikel. Im professionellen Konto fallen monatlich rund 39 € plus Gebühren pro Verkauf an. Plane diese Kosten in deine Kalkulation ein.
- Kann man als Privatperson Sachen auf Amazon verkaufen?
Ja, du kannst als Privatperson gebrauchte oder neue Artikel anbieten. Das lohnt sich besonders, wenn du nur wenige Produkte verkaufst. Behalte aber im Blick, dass regelmäßige Verkäufe als gewerblich gelten. Dann brauchst du ein Gewerbe.
- Kann jeder etwas auf Amazon verkaufen?
Grundsätzlich ja, solange deine Produkte den Richtlinien von Amazon entsprechen. Du musst dich nur registrieren und deine Artikel einstellen. Achte jedoch darauf, dass manche Kategorien eine Genehmigung erfordern. So stellst du sicher, dass dein Angebot zugelassen wird.
- Kann man auf Amazon seine eigenen Produkte verkaufen?
Absolut, du kannst deine eigenen Produkte direkt über Amazon anbieten. So erreichst du eine riesige Kundengruppe. Achte dabei auf eine ansprechende Produktbeschreibung und gute Bilder. So steigerst du deine Verkaufschancen deutlich.
- Lohnt es sich, auf Amazon zu verkaufen?
Das kommt auf deine Produkte und deine Strategie an. Durch die enorme Reichweite kannst du schnell viele Käufer erreichen. Gleichzeitig musst du aber die Gebühren und den Wettbewerb beachten. Mit einer klaren Planung kann sich der Verkauf lohnen.
- Kann ich selbstgemachte Produkte auf Amazon Handmade verkaufen?
Ja, Amazon Handmade ist speziell für kreative Hersteller gedacht. Dort kannst du handgemachte Unikate direkt an Käufer verkaufen. Die Anmeldung ist einfach, erfordert aber eine kurze Prüfung. Nutze gute Produktfotos, um deine Arbeit hervorzuheben.
- Welche Artikel verkaufen sich auf Amazon am besten?
Produkte aus den Bereichen Elektronik, Bücher, Haushaltswaren und Beauty laufen besonders gut. Auch saisonale Artikel erzielen oft hohe Verkäufe. Beobachte regelmäßig Trends, um passende Nischen zu finden. So erhöhst du deine Erfolgschancen.
- Kann ich gebrauchte Bücher auf Amazon verkaufen?
Ja, gebrauchte Bücher kannst du einfach einstellen und verkaufen. Besonders gefragte Titel oder Fachbücher bringen oft gute Preise. Achte auf eine ehrliche Zustandsbeschreibung. So gewinnst du zufriedene Käufer und gute Bewertungen. - Ist Verkaufen auf Amazon kostenlos? Nein, komplett kostenlos ist es nicht. Beim Basiskonto zahlst du keine monatliche Gebühr, aber eine Provision pro Verkauf. Für Vielverkäufer lohnt sich das professionelle Konto mit fester Monatsgebühr. Prüfe, welches Modell zu deinem Bedarf passt.
Fazit: Verkaufen auf Amazon lohnt sich für Einsteiger
Der Einstieg ins Amazon-Business mag zunächst komplex wirken, aber mit der richtigen Anleitung ist Verkaufen auf Amazon durchaus machbar. Natürlich fallen einige Gebühren an. Doch der Aufwand kann sich lohnen. Laut aktuellen Statistiken erzielen 87 % der Amazon-Seller letztlich Gewinne. Jetzt bist du am Zug – lege los und setze die Schritt-für-Schritt-Anleitung in die Tat um. Viel Erfolg beim Verkaufen auf Amazon und gute Geschäfte!

Über den Autor
Jonas Zeppenfeld
Jonas ist Geschäftsführer von Dype. Hier auf dem Dype Blog und im Snackable Marketing Podcast teilt er regelmäßig spannende Insights für Amazon Seller & Vendoren. In den Podcast werden dazu regelmäßig Branchenexperten eingeladen.