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Um dich erfolgreich als Onlinehändler zu etablieren, so gibt es heutzutage einige Möglichkeiten für den Start. Amazon bietet hierbei das FBA-Programm an, welches diverse Vorteile bieten kann. Auf der anderen Seite stehen den Vorteilen unter anderem auch Kosten und Richtlinien gegenüber. Diese werden wir im folgenden Beitrag genauer beleuchten.

Was ist ein Kapitalstrom?

Falls du ganz neu in der Unternehmerwelt bist, hier ein kleiner Exkurs. Unter einem Kapitalstrom kannst du sowohl einen Ausgabenstrom (also zum Beispiel eine Rechnung von einem Lieferanten, die du über dein Konto begleichst) als auch einen Einnahmestrom (eine Amazon Auszahlung) verstehen. Diese Begriffe kannst du nicht nur auf dein FBA Unternehmen anwenden, sondern auch in jedem anderen Unternehmen. Du solltest dir auch explizit die Frage stellen, ob du dich als ein FBA-Unternehmen branden willst. Denn FBA stellt lediglich eine Geschäftsmöglichkeit dar, die du schlussendlich nutzt, um deine Produkte erfolgreich zu vermarkten. Deshalb kann es schwierig sein, wenn du bei FBA von Geschäftsmodell sprichst. Um dir das zu erläutern, hier ein kleines Beispiel:

Ein E-Commerce Unternehmen verkauft Waren sowohl über Amazon mit dem Fulfillment Programm von Amazon, über eBay und auch über einen eigenen Online-Shop. Es handelt sich hier nicht mehr um ein klassisches „FBA-Unternehmen“. Amazon ist lediglich einer von vielen Absatzkanälen, über die du deine Produkte vertreibst. Zahlreiche Unternehmer, die Amazon FBA nutzen, gehen mit der Einstellung auf den Markt, dass ihnen dieser eine Absatzkanal ausreicht. Doch, was passiert zum Beispiel in einer Krise wie COVID-19? Amazon musste aufgrund eines Gerichtsbeschlusses den Versand von zahlreichen Waren aus ihrem Lager einstellen. Nun stell dir vor, dass du Händler auf Amazon in Frankreich bist und noch nicht europaweit expandiert hast. In so einem Fall hättest du dein Unternehmen für den Zeitraum bis zum Ende der Krise gegen die Wand gefahren. Als ein junges Start-Up fehlen dir in der Regel auch die finanziellen Möglichkeiten, um deine monatlichen Fixkosten zu decken, weshalb du immer mehr mit deinem Privatvermögen haften musst. Was solltest du aus diesem kleinen Beispiel mitnehmen? Nutze mehrere Absatzkanäle, denn so minimierst du das Risiko.

Die Amazon FBA Kosten – ein Zahlenrätsel für Fortgeschrittene

Bei Amazon FBA Kosten gehen zahlreiche Unternehmer lediglich von den Kosten aus, die anfallen, wenn du die Ware von Amazon verschicken lässt. Mit diesem Ansatz arbeitest du aber falsch. In Unternehmen spielt das Controlling und Monitoring eine entscheidende Rolle, weshalb es umso wichtiger ist, dass du wirklich jeden Kostenpunkt aufgliederst. Grundsätzlich lassen sich verschiedene Kostenbündel unterscheiden: Die Herstellkosten, die Kosten für eine Qualitätsinspektion (optional), die Kosten für den Import, die Kosten beim Zoll, die Anlieferung von deinem Logistiker zu Amazon, die prozentuale Verkaufsgebühr bei Amazon, die Kosten für den Versand deines Produktes, die Lagergebühren bei Amazon, einmalige Kosten für das Produkt und die fixen Kosten. Achtung bei dem letzten Punkt – es handelt sich hierbei um die unternehmensfixen Kosten und nicht um die produktfixen Kosten.

Kommen wir zum ersten großen Kostenpunkt – den Herstellkosten. Diese werden mit Sicherheit einen Großteil deiner Kosten ausmachen, denn schließlich musst du deine Ware erst einmal bei einem Supplier einkaufen, bevor du diese auf Amazon vertreiben kannst. Möchtest du kein Private Label machen, kannst du natürlich auch Handelsware vertreiben, was dir aber nicht so viele Optimierungsmöglichkeiten bietet.

Kosten für Qualitätsinspektionen – Optionale Ausgaben

Als Nächstes kommen wir zu den Kosten einer Qualitätsinspektion. Diese fallen unter die optionalen Kosten – einige Unternehmer schwören auf eine Inspektion, während andere dies nicht tun. Worum handelt es sich hierbei überhaupt? Ganz einfach: Mit der Zeit kam vermehrt die Frage auf, wie denn Kontrollstrukturen bei deinem Supplier etabliert werden können, damit er auch qualitativ hochwertige Ware produziert? Auf diese Frage hatten zahlreiche chinesische Agenturen eine Antwort und boten an, Qualitätsinspektionen durchzuführen. Der große Haken: Es wird nicht jedes einzelne Produkt auf Herz und Nieren getestet. Eine bestimmte Menge an Produkten wird als Inspektionsgröße herausgenommen und im Anschluss überprüft. Falls bei dieser Menge zu viele Major Issues (also gravierende Fehler) und Minor Issues (nicht so gravierende Fehler) eintreten, ist die Qualitätsinspektion fehlgeschlagen. Wie du erkennen kannst, wird es sehr schnell klar, weshalb einige Unternehmer auf die Inspektion schwören und andere wiederum nicht: Der Grund liegt an der Inspektionsgröße, die standardmäßig gegeben ist und sich nach der gesamten produzierten Menge an Ware richtet.

Kosten für Import und  Zollabwicklung

Diese beiden Kostenpunkte können zusammengefasst werden. Wenn du Ware von einem Drittland nach Deutschland importierst, musst du dich darauf gefasst machen, dass du diese ordentlich verzollst. Es empfiehlt sich, einen Logistiker zu nutzen. Wenn du deine Ware nicht ordentlich verzollst, kann dies zu harten Strafen führen. Beim Zoll zahlst du eine sogenannte Einfuhrumsatzsteuer und einen Zollsatz, der sich nach deiner Zolltarifnummer richtet. Die Einfuhrumsatzsteuer beträgt standardgemäß 19%. Die Zolltarifnummer kannst du entweder bei der gewerblichen Auskunft des Zolls anfragen oder auch deinen Supplier darum bitten, dir den HS-Code (die internationale Bezeichnung der Zolltarifnummer) mitzuteilen. Diese variiert je nach Produkt – meist liegt sie so bei 6%. Bei der Verzollung spielt es eine entscheidende Rolle, ob du von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machst oder nicht.

Die Bedeutung der Kleinunternehmerregelung beim Import

Wenn du von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machst bist du nicht dazu berechtigt deine Vorsteuer abzuziehen. Bei der Einfuhrumsatzsteuer handelt es sich um eine Vorsteuer. Du musst dementsprechend auch keine Mehrwertsteuer an das Finanzamt abführen. Viele Unternehmer machen zu Beginn den Fehler und nehmen dies als Standard an. Das verwässert natürlich deine Marge nach oben, was nicht gerade gut ist für das langfristige Wachstum deines Unternehmens. Falls du Amazon FBA nur zum Spaß testen möchtest, kann es Sinn machen, die Kleinunternehmerregelung zu nutzen, ansonsten solltest du auf diese verzichten, um von Anfang an mit der richtigen Marge zu rechnen.

Verschiedene Importmethoden und ihre Kosten

Beim Import hast du drei verschiedene Möglichkeiten: Du kannst per Flug, Schiff oder Zug importieren. Der Flugimport ist am teuersten, gefolgt vom Zugimport und zum Schluss folgt der Import per Schiff. In der COVID-19 Krise stiegen die Importpreise für den Flugimport ins Unermessliche an. Dies lag daran, dass zahlreiche Passagierflugzeuge einfach nicht mehr fliegen konnten. Die Importkosten gehören immer zu deinen produktfixen Kosten. Es ist nicht sinnvoll, wenn du deine Importkosten nicht auf deine Produkte schlüsselst. Wie schon zu Beginn erwähnt, es handelt sich um ein Zahlenrätsel für Fortgeschrittene. Je genauer du deine Kosten auf deine Produkte schlüsseln kannst, desto besser kannst du deine Marge optimieren.

Beim Import unterscheidet man zwischen LCL (Less than Container Load) und FCL (Full Container Load). Am Anfang wirst du wahrscheinlich LCL haben und dementsprechend mehr Kosten beim Import. Später wirst du aber auch in der Lage sein einen ganzen Container voll mit Ware zu importieren, sodass du dir hier enorme Kosten einsparen kannst, was sich natürlich positiv auf dein Unternehmen auswirkt. Die Kosten für den Import eines Produktes kannst du ganz einfach bei deinem Logistiker anfragen. Wie du wahrscheinlich siehst, musst du deine Zahlen immer im Blick haben. Viele interessieren sich nur für die Kosten des Imports und vergessen dabei alle restlichen Kosten. Wie du deine Kosten für die Anlieferung von deinem Logistiker zu Amazon, die prozentuale Verkaufsgebühr bei Amazon, die Kosten für den Versand deines Produktes, die Lagergebühren bei Amazon, einmalige Kosten für das Produkt und die fixen Kosten ermitteln und optimieren kannst, erfährst du im zweiten Teil.

Fazit zu den FBA Kosten

Die Kostenstruktur bei Amazon FBA ist komplex und erfordert eine sorgfältige Analyse. Es ist entscheidend, alle Kostenpunkte zu berücksichtigen, von Herstellkosten bis zu Import- und Zollkosten. Die Wahl der Importmethode, Absatzkanäle und optionale Qualitätsinspektionen spielen eine Rolle. Ein genaue Kalkulation und effiziente Kostenkontrolle sind wichtig, um die Marge zu maximieren. Expertenberatung, wie von uns, einer Amazon PPC Agentur, kann helfen, die Kostenstruktur zu optimieren. Durch detaillierte Analyse und Kostenoptimierung kannst du ein profitables und nachhaltiges Wachstum deines Amazon FBA-Geschäfts sicherstellen.

Wenn du Hilfe benötigst: wir können dich gerne als Amazon PPC Agentur unterstützen.