Conversion-Optimierung für Amazon-Listings
Die Conversion-Rate einer Amazon-Produktseite, also der Anteil der Besucher, die zu Käufern werden, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Amazon verzeichnet dabei mit durchschnittlich ~10–15% Conversion Rate deutlich höhere Werte als der restliche E-Commerce (oft nur ~2–3%). Eine höhere Kaufabschlussrate bedeutet nicht nur mehr Umsatz, sie verbessert auch die organische Sichtbarkeit. Amazons Algorithmus bevorzugt Listings mit hoher Conversion-Rate und rankt diese besser. In diesem Artikel erhältst du praxisnahe Tipps, wie du durch Listing-Optimierung deine Amazon Conversion Rate steigerst. Auch der Einsatz von Rezensionen, der Q&A-Sektion und dem A/B-Testing wird erläutert. Denn letztendlich führen bessere Listings zu mehr Conversions und einem höheren Ranking auf Amazon.
Was ist eine gute Conversion-Rate auf Amazon?
Was als “gut” gilt, hängt zwar auch von Kategorie, Preis und Wettbewerb ab, dennoch gilt: Während Online-Shops generell nur ~1–3% Conversion erzielen, liegt der Durchschnitt der Amazon Conversion Rate deutlich höher, bei etwa 10%. Alles im zweistelligen Prozentbereich kann auf Amazon bereits als gut bis sehr gut gelten. Top-Listings in weniger kompetitiven Nischen erreichen nicht selten 15–20% Conversion oder mehr. Ein großer Vertrauensfaktor ist Amazon Prime: Prime-Kunden konvertieren deutlich häufiger. Die folgende Tabelle zeigt einige Benchmarks im Vergleich:
Conversion-Rate Benchmarks auf einen Blick:
Plattform/Segment | Ø Conversion-Rate |
Amazon (gesamt, ohne Prime) | ca. 10-15% |
Amazon Prime Mitglieder | ca. 74% |
Allgemeiner E-Commerce | ca. 2-3% |
Hinweis: Diese Werte sind Durchschnittswerte. Was eine gute Conversion-Rate ist, variiert je nach Produktart. Impulsartikel mit günstigem Preis erzielen oft höhere Raten als teure, erklärungsbedürftige Produkte. Wichtig ist, die eigene Quote mit ähnlichen Produkten zu vergleichen und kontinuierlich zu optimieren. Jede Verbesserung der Conversion-Rate zahlt sich doppelt aus – in mehr Verkäufen und einem besserem Ranking, da Amazon hohe Kaufabschlussraten mit einer besserer Platzierung belohnt.
Wie kann ich die Conversion Rate meiner Produktseite erhöhen?
Um die Conversion-Rate deines Amazon-Listings zu erhöhen, muss das Vertrauen der Kunden gewonnen und ihnen schnell und überzeugend alle Informationen geliefert werden, die sie für eine Kaufentscheidung brauchen. Folgende Hebel sollten FBA-Händler und Markenhersteller praxisnah einsetzen:
1. Produkttitel & Bullet Points optimieren
Der Produkttitel und die Bullet Points sind die ersten Text-Elemente, die Kunden sehen – sie müssen präzise und ansprechend sein. Recherchiere relevante Keywords und platziere die wichtigsten Begriffe gleich zu Beginn im Titel (aber vermeiden Sie Keyword-Stuffing). Der Titel sollte das Produkt eindeutig beschreiben (Modell, Menge, Größe/Farbe etc.) und den zentralen Nutzen erwähnen. Nutze die Bullet Points (bis zu 5 Punkte) für überzeugende Vorteile und USPs. Stelle in jedem Bullet Point ein Hauptmerkmal oder Nutzen heraus und erkläre kurz, wie das Produkt ein Problem des Kunden lösen oder ihm nutzen kann. Die Bullet Points sollten leicht lesbar gehalten werden. Wichtige Produktspezifikationen (Maße, Material, Lieferumfang etc.) sollten ebenfalls nicht fehlen. Am Ende kann ein Call-to-Action („Jetzt bestellen“) helfen, den Käufer direkt zum Kauf animieren. Insgesamt gilt Klarheit vor Kreativität, denn der Kunde muss auf einen Blick verstehen, was dein Produkt auszeichnet.
WISSEN KOMPAKT
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Relevante Keywords an den Beginn des Titels
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Eindeutige Beschreibung des Produkts und des zentralen Nutzens
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Maximal 5 Bullet Points über Vorteile und USP
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Ein Call-to-Action hilft den Kunden direkt zum kaufen zu bringen
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Allgemein gilt Klarheit vor Kreativität
2. Hochauflösende Bilder nutzen
Bilder sagen mehr als tausend Worte, besonders auf Amazon, wo Kunden das Produkt nicht in die Hand nehmen können. Nutze alle 7 Produktbildslots (inklusive eines Hauptbilds) und lade hochauflösende Fotos hoch. Amazon empfiehlt mindestens 1600 px Bildbreite, da erst ab 1000 px die Zoom-Funktion aktiviert wird. Das Produkt sollte aus verschiedenen Blickwinkeln und in Anwendung (Lifestyle-Bilder) gezeigt werden, um Größe und Funktion greifbar zu machen. Auch Infografiken sind hilfreich. Hebe in beschrifteten Bildern wichtige Features oder Alleinstellungsmerkmale hervor (z.B. Materialeigenschaften oder Bedienungsdetails). Wichtig dabei ist, dass die Bilder das tatsächliche Produkt korrekt zeigen (keine irreführenden Deko-Extras) und von hoher Qualität sind. Überlege, welche Fragen Kunden zum Produkt haben könnten und beantworten Sie diese visuell. Ein weiterer Tipp ist, für das Hauptbild ein A/B-Testing durchzuführen. Probiere verschiedene Thumbnail-Darstellungen (andere Winkel, Hintergründe) mittels Amazon Experiments oder Tools aus und teste den Erfolg aller Bilder im Vergleich. Oft steigert ein bestimmtes Hauptbild die Klickrate und damit letztlich auch die Conversion deutlich .
WISSEN KOMPAKT
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Alle Bildslots sollten mit hochauflösenden Fotos gefüllt werden
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Verschiedene Blickwinkel und Lifestyle-Bilder sollten vorhanden sein
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Hohe Qualität und korrekte Abbildungen sind essentiell
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Potentielle Fragen müssen visuell beantwortet werden
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A/B-Testing für die optimale Wahl
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3. A+ Content (Enhanced Content) einsetzen
Wenn du mit einer Marke bei Amazon registriert bist (Brand Registry), solltest du unbedingt den A+ Content nutzen. Dieser erweiterte Teil zur Produktbeschreibung ermöglicht es, modulare Inhalte mit Grafiken, Vergleichstabellen und Texten ansprechend zu gestalten. Hochwertiger A+ Content präsentiert Produkt-USPs und die Markenstory im Profi-Layout, was das Vertrauen stärkt und Käufer länger auf der Seite hält. Amazon selbst gibt an, dass Basis-A+ Inhalte die Verkäufe um bis zu 8% steigern können, Premium-A+ Inhalte sogar um bis zu 20%. Im A+ Content sollte auf großformatige Lifestyle-Bilder, kurze knackige Textblöcke und ggf. Vergleichstabellen (z.B. um Ihre Produktserie zu vergleichen) gesetzt werden. Erzähle deine Markengeschichte („From the Brand“) und vermittle dem Kunden ein rundes Bild. Der zusätzliche Aufwand lohnt sich: Bessere Inhalte führen zu einer spürbaren Conversion-Verbesserung und können langfristig auch die Markenloyalität erhöhen.
WISSEN KOMPAKT
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A+ Content sorgt für ein professionelles Layout und hebt USPs hervor
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Diese Inhalte steigern Verkäufe maßgeblich
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Großformatige Lifestyle Bilder, kurze Texte und Grafiken performen am besten
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Erzählung von Markengeschichte hin zur gesteigerten Markenloyalität
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4. Rezensionen & Q&A als Social Proof nutzen
Kein Marketing-Text überzeugt so sehr wie die Meinung anderer Käufer. Kundenrezensionen und die Fragen-und-Antworten (Q&A)-Sektion sind deshalb essentiell für eine gute Conversion. Achte also darauf, möglichst viele positive Rezensionen zu sammeln. Zufriedene Käufer können aktiv um Feedback gebeten werden (z.B. via „Feedback anfordern“-Funktion in Seller Central) und Programme wie Amazon Vine für erste Reviews bei neuen Produkten helfen. Sterne-Bewertungen und die Anzahl der Rezensionen können oft den entscheidenden Unterschied machen, beispielsweise genießen Produkte mit ≥4 Sternen und einer zweistelligen Zahl an Bewertungen deutlich mehr Vertrauen. Zudem sollte die Q&A-Sektion im Blick behalten werden. Beantworte offene Fragen von Interessenten zeitnah und ausführlich. Viele Kunden schauen sich die beantworteten Fragen an, um letzte Unsicherheiten auszuräumen. Indem dort präzise und hilfreich geantwortet wird (oder häufige Fragen bereits im Listing-Text präventiv beantwortet sind), reduzierst du Warenkorbabbrüche und Returns.
Tipp: Hebe in Bullet Points oder Bildern häufig gelobte Aspekte aus den Reviews hervor (z.B. „90% unserer Kunden loben eine langlebige Qualität“). So wird Social Proof direkt im Listing genutzt. Social Proof in Form von echten Kundenmeinungen steigert die Kaufwahrscheinlichkeit enorm, weil es Vertrauen schafft und dem Kunden das Gefühl gibt, eine bewährte Wahl zu treffen.
WISSEN KOMPAKT
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Eine Menge an positiven Rezensionen und Reviews steigern die Conversion
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Eine präventive Q&A Sektion verringert Warenkorbabbrüche oder Rücksendungen
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Die Q&A Sektion muss überwacht und regelmäßig geupdated werden
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Social Proof hebt häufig gelobte Aspekte hervor und steigert Vertrauen
5. Preis, Versand und Prime-Vorteile optimieren
Der Preis spielt selbstverständlich eine große Rolle für die Conversion. Stelle sicher, dass das Angebot preislich wettbewerbsfähig ist, ohne die Marge zu ruinieren. Oft lohnt es sich, einen etwas höheren Listenpreis anzugeben und regelmäßig Promotions oder Coupons zu schalten (z.B. „-10% Coupon zum Clippen“). Zeitlich begrenzte Angebote (Lightning Deals) können durch Verknappung ebenfalls für einen Conversion-Push sorgen. Neben dem Preis ist aber auch der Versand entscheidend. Amazon Kunden erwarten eine schnelle und kostenlose Lieferung. FBA (Fulfillment by Amazon) ist hier meist der Schlüssel. Deine Produkte erhalten das Prime-Logo und profitieren von Amazons effizienten Versandzeiten. Dieses Badge kann die Conversion deutlich erhöhen, weil Prime-Kunden lieber Produkte mit Prime-Versand kaufen. Da die Kaufquote bei Prime-Mitgliedern extrem hoch ist, muss das Versandmodell sorgfältig geprüft werden. Wenn möglich, nutze FBA oder stelle zumindest sicher, dass die Lieferzeiten konkurrenzfähig sind. Auch eine versandkostenfreie Lieferung (ab einem bestimmten Bestellwert) kann durchaus den letzten Anreiz geben, den Kauf abzuschließen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen und der Kunde darf keine Hürden spüren, denn nur so steigt die Abschlussrate.
WISSEN KOMPAKT
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Der Preis muss wettbewerbsfähig sein
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Regelmäßige Promotions, Coupons und Lightning Deals erhöhen Klickraten und Conversion
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Eine schnelle Lieferung muss gegeben sein
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Optionen zur versandkostenfreien Lieferung erhöhen Kaufreiz
6. A/B-Testing und kontinuierliche Optimierung
Conversion-Optimierung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Nutze daher A/B-Tests und Datenanalyse, um herauszufinden, welche Änderungen am Listing die größte Wirkung haben. Amazon bietet mit dem Feature „Manage Your Experiments“ (für Brand Registry Seller) die Möglichkeit, verschiedene Versionen von Titel, Bildern oder A+ Content gegeneinander zu testen. So können z.B. zwei verschiedene Hauptbilder über ein paar Wochen laufen und objektiv gemessen werden, welches der beiden mehr Klicks und Käufe generiert. Auch externe Tools oder manuelles Tracking (vorher/nachher Vergleich der “Unit Session Percentage” in den Business Reports) helfen dabei, den Erfolg von Änderungen zu prüfen. Analysiere regelmäßig deine Conversion-Daten in Seller Central: Welche Produkte liegen unter dem Durchschnitt? Wo brechen Kunden den Kaufprozess ab?
Oft lassen sich durch kleine Anpassungen, wie ein besseres erstes Bild, ein präziserer Titel, eine zusätzliche Info im Bullet Point, bereits spürbare Verbesserungen erzielen. Bleibe zudem auf dem Laufenden über Trends und Best Practices auf Amazon. Der Marktplatz entwickelt sich ständig weiter (neue Werbeformate, geänderte Richtlinien etc.) und erfolgreiche Seller lernen kontinuierlich dazu. Teste, analysiere und optimiere deine Listings demnach in kontinuierlichen Zyklen. Schon kleine Conversion-Gewinne von ein paar Prozentpunkten können auf Umsätze hochgerechnet einen großen Unterschied machen.
WISSEN KOMPAKT
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Der Markt entwickelt sich ständig weiter
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A/B-Testing und Datenanalysen ermöglichen langfristigen Erfolg
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Externe Tools und manuelles Tracking helfen bei der Überwachung von Änderungen
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Eine regelmäßige Analyse der Conversion Daten ist essentiell für Verbesserungen
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Bereits kleine Verbesserungen können ausschlaggebend sein
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Fazit: Mehr Conversions = Mehr Umsatz und besseres Ranking
Eine hohe Conversion-Rate auf Amazon zu erreichen, erfordert ganzheitliche Optimierungen an deinem Listing: vom ersten Produktfoto bis zur letzten Kundenbewertung muss alles darauf ausgerichtet sein, den Besucher zum Käufer zu machen. Doch die Mühe lohnt sich, denn du profitierst von steigenden Umsätzen, einer stärkeren Marktposition und dank Amazons Algorithmus auch von höheren organischen Rankings deiner Produkte. Nutze die genannten Hebel, wie Listing-Optimierung, A+ Content, Social Proof und ständiges Testing, um aus Besuchern zufriedene Kunden zu machen.
Solltest Du dabei Unterstützung benötigen, helfen wir gerne weiter! DYPE ist spezialisiert auf Conversion-Optimierung für Amazon FBA Seller und Markenhersteller. Kontaktiere uns für eine persönliche Beratung und gemeinsam steigern wir deine Amazon-Conversion und holen das Maximum aus deinen Listings heraus!

Über den Autor
Jonas Zeppenfeld
Jonas ist Geschäftsführer von Dype. Hier auf dem Dype Blog und im Snackable Marketing Podcast teilt er regelmäßig spannende Insights für Amazon Seller & Vendoren. In den Podcast werden dazu regelmäßig Branchenexperten eingeladen.